Organisatorin stellt Festival in romanischen Kirchen vor

"Im Mittelpunkt stehen die beeindruckenden Bauwerke"

Unter dem Motto "Strahlen" dürfen sich Besucher des Musikfestivals "Romanischer Sommer" auf ein breites Programm freuen. Vom 11. bis zum 16. Juni treten verschiedenste Künstlerinnen und Künstler in romanischen Kirchen in Köln auf.

Geigenspieler / © Jens Kalaene (dpa)
Geigenspieler / © Jens Kalaene ( dpa )

DOMRADIO.DE: Wie wollen Sie die zahlreichen Konzerte und Stilarten unter dem diesjährigen Motto zusammenbringen?

Maria Spering (Leiterin des Musikfestivals "Romanischer Sommer"): "Strahlen" hat ein bisschen was damit zu tun, dass wir so wahnsinnig glücklich sind und selbst strahlen, weil Corona vorbei ist und wir wieder unsere Pforten öffnen können.

Wir haben es in der Coronazeit geschafft, ohne Publikum vor Ort zu performen. In diesem Jahr findet es nun wieder mit Publikum statt.

Das neue Motto sollte diese Freude darüber zum Ausdruck bringen. Und mit dem Wort "Strahlen" lässt sich allerlei vielseitige Musik verbinden.

Romanische Kirche St. Ursula, Köln / © alfotokunst (shutterstock)
Romanische Kirche St. Ursula, Köln / © alfotokunst ( shutterstock )

Musik, die durch die Jahrhunderte strahlt. Musik, die überhaupt ausstrahlt und Emotionen transportiert. Themen, die strahlen, wie zum Beispiel Sonne, Mond und Sterne.

Das sind alles Reflexionen, die wir in den Programmen wiederfinden können. Wir teilen unseren Künstlern im Vorfeld das Motto mit. Daraufhin treffen sie eigene Überlegungen dazu und dabei kommen vielfältige Ergebnisse raus.

DOMRADIO.DE: Neu geschriebene Werke spielen auch immer eine wichtige Rolle bei Ihrem Festival. Warum setzen Sie so auf zeitgenössische Musik?

Maria Spering

"Im Mittelpunkt stehen eben diese sehr alten und sehr beeindruckenden Bauwerke, die romanischen Kirchen."

Spering: Der "Romanische Sommer" ist ja ganz bewusst weder ein Festival für alte Musik noch für neue Musik, nicht für Weltmusik und Jazz.

Im Mittelpunkt stehen diese sehr alten und sehr beeindruckenden Bauwerke – die romanischen Kirchen.

Wir finden, die Musik aus der Entstehungszeit aus dem 10./11. Jahrhundert gehört genauso dazu wie Musik aus allen anderen Epochen, die dazwischen liegen. Logischerweise ist zeitgenössische Musik auch ein Teil davon.

DOMRADIO.DE: Welche Atmosphäre erwarten Sie für diesen Konzertabend?

Spering: Die "Romanische Nacht" ist über die Jahrzehnte so etwas wie eine Kult-Veranstaltung geworden. Das hat damit zu tun, dass wir an diesem Abend vier Stunden am Stück Musik präsentieren. Das ist wie ein riesengroßes Marathon-Konzert.

Das Besondere ist, dass wir die Kirchen atmosphärisch beleuchten. Es herrscht eine relativ lockere Atmosphäre, denn die Menschen kommen und gehen zwischendurch.

"Lichtakzente" in St. Maria im Kapitol, während der Aufführung von Bachs h-Moll-Messe in St. Maria im Kapitol / © Beatrice Tomasetti (DR)
"Lichtakzente" in St. Maria im Kapitol, während der Aufführung von Bachs h-Moll-Messe in St. Maria im Kapitol / © Beatrice Tomasetti ( DR )

Manche Leute kommen dann zu ganz bestimmten Programmpunkten oder sie gehen zwischendurch eine Kleinigkeit essen. Im Kreuzgang bieten wir kleine Speisen und Getränke an.

So entsteht tatsächlich eine ganz besondere Festivalatmosphäre, die ich immer gerne mit Festivals in Südfrankreich vergleiche, die unter strahlendem Himmel im Sommer stattfinden. 

Unter der Vokabel "Romanischer Sommer" kommt für mich zum Tragen, dass man in den Kirchen im Sommer dieses ganz besondere Rundum-Erlebnis kreiert. Es findet in Köln im Sommer statt und da ist man fast wieder beim Anfang: Der Sommer strahlt.

DOMRADIO.DE: Seit Corona ist das Publikum auch recht spontan. Kann man zu Ihren Konzerten auch einfach kurzfristig zur Abendkasse kommen?

Spering: Das kann man auf jeden Fall und das ist traditionell immer so gewesen. Wir schicken niemanden nach Hause, denn das Fassungsvermögen der Kirchen ist riesig.

Das Interview führte Tim Helssen.

Quelle:
DR