Friedensmission für Ukraine geht laut Kardinal Zuppi weiter

"Zweite Etappe"

Die Friedensmission von Papst Franziskus für die Ukraine geht weiter. Das sagte der vom Papst mit der Initiative beauftragte Kardinal Matteo Zuppi am Dienstagabend am Rande einer Buchvorstellung in Rom.

Kardinal Matteo Zuppi / © Cristian Gennari/Romano Siciliani (KNA)
Kardinal Matteo Zuppi / © Cristian Gennari/Romano Siciliani ( KNA )

Vergangene Woche war Zuppi in die Ukraine gereist und hatte unter anderem mit Ministerpräsident Wolodymyr Selenskyj gesprochen.

Nun werde er mit Franziskus die Details einer "zweiten Etappe" – für Moskau – definieren, sagte der Vorsitzende der Italienischen Bischofskonferenz und Erzbischof von Bologna. Seit seiner Rückkehr aus der Ukraine habe er Franziskus aber noch nicht getroffen.

Gespräche mit Ukrainischem Ministerpräsidenten

Zuppi war im Auftrag des Papstes am 5. und 6. Juni in die Ukraine gereist und hatte unter anderem in Kiew mit Selenskyj über Friedenspläne für das Land gesprochen.

Der Kardinal drückte laut Präsidentenkanzlei die Solidarität des Kirchenoberhaupts mit dem ukrainischen Volk aus und versicherte, dass der Heilige Stuhl bereit sei, sich an der Suche nach Wegen zur Umsetzung humanitärer Initiativen zu beteiligen. Zuppi übergab Selenskyj auch einen Brief von Franziskus.

Vatikan will Friedenswege aufzeigen

Der Kardinal war Ende Mai vom Papst zum Leiter einer vatikanischen Friedensmission ernannt worden. Deren Ziel ist, Spannungen zwischen Kiew und Moskau abzubauen und Wege zum Frieden aufzuzeigen. 

Zuppi ist eng mit der Gemeinschaft von Sant'Egidio verbunden, die für den Vatikan schon wiederholt in delikaten Vermittlerfunktionen bei internationalen Konflikten tätig war.

Christliche Kirchen in der Ukraine

Die kirchlichen Verhältnisse in der Ukraine sind komplex. Rund 70 Prozent der 45 Millionen Ukrainer bekennen sich zum orthodoxen Christentum. Sie gehören allerdings zwei verschiedenen Kirchen an: der Ukrainisch-Orthodoxen Kirche (UOK) des Moskauer Patriarchats und der autokephalen (eigenständigen) Orthodoxen Kirche der Ukraine (OKU). Zudem gibt es eine römisch-katholische Minderheit mit rund einer Million Mitgliedern sowie die mit Rom verbundene (unierte) griechisch-katholische Kirche der Ukraine.

Das Heilige Feuer aus Jerusalem am 18. April 2020 im Kiewer Höhlenkloster Petscherska Lawra, Hauptsitz der ukrainisch-orthodoxen Kirche Moskauer Patriarchats. / © Sergey Korovayny (KNA)
Das Heilige Feuer aus Jerusalem am 18. April 2020 im Kiewer Höhlenkloster Petscherska Lawra, Hauptsitz der ukrainisch-orthodoxen Kirche Moskauer Patriarchats. / © Sergey Korovayny ( KNA )
Quelle:
KNA