Rupnik habe wiederholt gegen die Auflagen des Ordens verstoßen, heißt es. Mit Zustellung des Dekrets am Mittwoch habe Rupnik nun 30 Tage Zeit für einen Einspruch, so der Orden.
Zeitweise exkommuniziert
Mehrere Frauen werfen Rupnik vor, er habe sie sich unter Ausnutzung seiner Autorität als Geistlicher sexuell gefügig gemacht. 2020 war er nach Vergehen mit einer Frau und einem schweren Verstoß gegen das Kirchenrecht zeitweise exkommuniziert.
2022 untersagte ihm der Jesuitenorden, öffentlich sein Priesteramt auszuüben und sich in der Öffentlichkeit zu äußern. Auch durfte er die Region Latium nicht verlassen.
Zeugenaussagen an den Jesuitenorden
Im Februar nun verschärfte die Gemeinschaft die Vorgaben und untersagte dem Priester, öffentlich als Künstler tätig zu werden. Aus zahlreichen Zeugenaussagen gehe glaubhaft hervor, er habe Menschen "geistlich missbraucht, psychologisch missbraucht oder sie sexuell belästigt", so der Orden. Es handele sich nicht um Straftaten gemäß dem italienischen Strafrecht oder dem Kirchenrecht. Daher liege die Kompetenz für disziplinarische Maßnahmen allein bei der Gemeinschaft.
Die Auflagen seien eine letzte Chance für Rupnik gewesen, sich der Vergangenheit zu stellen und an die vielen verletzten Menschen ein klares Zeichen zu senden, hieß es in der Erklärung von Donnerstag.
Wegen seiner "halsstarrigen Weigerung", die Vorgaben des Ordens zu befolgen, bleibe nun nur noch der Ausschluss. Unterzeichnet ist die Erklärung vom zuständigen Ordensoberen Johan Verschueren. Laut Medienberichten war Rupnik vor kurzem für Kunstprojekte nach Bosnien und Herzegowina sowie nach Kroatien gereist.
Anmerkung der Redaktion: Der Artikel wurde am 15.06.2023 um 17.15 Uhr aktualisiert.