Nach Angaben des saudischen Hadsch-Ministeriums werden rund 2,6 Millionen Musliminnen und Muslime in der Geburtstadt des Propheten Mohammed (ca. 570-632) erwartet, der heiligsten Stadt des Islam.
Bis Samstag (1. Juli) vollziehen sie am Heiligtum der Kaaba und verschiedenen Orten nahe Mekka die vorgeschriebenen Rituale. Das Königreich Saudi-Arabien erlaubt in diesem Jahr erstmals auch Frauen, die Wallfahrt ohne einen männlichen Vormund zu absolvieren.
Auflagen in der Pandemie
Vor der Corona-Pandemie hatten 2019 noch rund 2,5 Millionen Muslime aus aller Welt am Hadsch teilgenommen. In den beiden darauffolgenden Jahren senkte Saudi-Arabien die Zahlen dann drastisch. Zum Hadsch 2020 waren nur 10.000 Gläubige zugelassen; 2021 waren es 60.000.
Zudem galten strikte Auflagen. Zugelassen waren nur Gläubige mit Wohnsitz in Saudi-Arabien und im Alter zwischen 18 und 65 Jahren.
2022 durften dann fast 900.000 Pilger nach Mekka und zum Grab des Propheten in Medina reisen, darunter rund 780.000 Muslime aus dem Ausland – allerdings nur, sofern sie unter 65 Jahre alt und geimpft waren und einen negativen Corona-Test vorweisen konnten.
Opferfest erinnert an Abraham
Am Mittwoch, dem dritten Tag des Hadsch, beginnt auch das islamische Opferfest. Es ist das höchste Fest des Islam und dauert vier Tage. Viele Muslime auf der ganzen Welt schlachten dazu ein Opfertier.
Das Ritual erinnert an das in Koran und Bibel erwähnte Opfer Ibrahims (Abrahams), der bereit war, auf Geheiß Gottes seinen Sohn zu opfern. Die Muslime feiern, dass Gott dieses Opfer nur als Glaubensprüfung auferlegte und den Sohn schließlich in seiner Barmherzigkeit rettete.
Pflicht für erwachsene Muslime
Die Wallfahrt nach Mekka im letzten Monat des islamischen Kalenders folgt in ihren Ritualen dem Vorbild des Propheten Mohammed.
Sie ist eine der "fünf Säulen des Islam" und damit eine zentrale Glaubenspflicht. Jeder und jede erwachsene Gläubige sollte sie nach islamischer Lehre einmal im Leben absolvieren, sofern Gesundheit und Vermögen dies zulassen.