Deshalb waren die Durchsuchungen der Gebäude des Erzbistums und seiner E-Mail-Dienstleister notwendig, sagte Oberstaatsanwalt Ulf Willuhn am Dienstagmittag vor Journalisten in Köln. Die zuvor zahlreich vernommenen Zeugen hätten "uns nicht wirklich viel weiter gebracht".
Willuhn sagte, dass die Staatsanwaltschaft noch am Anfang der Ermittlungen stehe, auch wenn das Verfahren gegen Woelki schon länger dauere. Zudem betonte der Oberstaatsanwalt die Unschuldsvermutung und die Ergebnisoffenheit der Untersuchung. "Wir wissen nicht wirklich, wo die Reise hingeht."
Keine Angaben zur Dauer der Auswertung
An der Durchsuchung auf richterliche Anordnung waren nach Angaben Willuhns neben 30 Polizistinnen und Polizisten 4 Staatsanwältinnen und Staatsanwälte beteiligt. Über die Größenordnung des sichergestellten Materials und des Datenvolumens könne er derzeit genauso wenig sagen wie über die Dauer der anstehenden Auswertung.
Hintergrund der Durchsuchung sind Ermittlungen gegen Woelki wegen des Vorwurfs des Meineids und möglicher falscher eidesstattlicher Versicherungen. Sie beziehen sich auf Woelkis Umgang mit zwei Priestern, denen sexueller Missbrauch vorgeworfen wird. Am Dienstagmorgen hatten Staatsanwaltschaft und Polizei vier Orte in Köln und je einen in Kassel und Lohfelden (Hessen) durchsucht, darunter die Geschäftsräume des E-Mail-Dienstleisters der Erzdiözese.