Staatsanwalt erklärt Durchsuchungen im Erzbistum Köln

Alternativloses Vorgehen

Nach den Durchsuchungen im Erzbistum Köln hat die Staatsanwaltschaft ihr Vorgehen als alternativlos bezeichnet. Um die Vorwürfe gegen Kardinal Rainer Maria Woelki aufzuklären, habe es keine andere Möglichkeit gegeben.

Köln: Oberstaatsanwalt Ulf Willuhn gibt vor der Staatsanwaltschaft Köln ein Statement vor der Presse ab / © Thomas Banneyer (dpa)
Köln: Oberstaatsanwalt Ulf Willuhn gibt vor der Staatsanwaltschaft Köln ein Statement vor der Presse ab / © Thomas Banneyer ( dpa )

Deshalb waren die Durchsuchungen der Gebäude des Erzbistums und seiner E-Mail-Dienstleister notwendig, sagte Oberstaatsanwalt Ulf Willuhn am Dienstagmittag vor Journalisten in Köln. Die zuvor zahlreich vernommenen Zeugen hätten "uns nicht wirklich viel weiter gebracht".

 Köln: Oberstaatsanwalt Ulf Willuhn gibt vor der Staatsanwaltschaft Köln ein Statement vor der Presse ab / © Thomas Banneyer (dpa)
Köln: Oberstaatsanwalt Ulf Willuhn gibt vor der Staatsanwaltschaft Köln ein Statement vor der Presse ab / © Thomas Banneyer ( dpa )

Willuhn sagte, dass die Staatsanwaltschaft noch am Anfang der Ermittlungen stehe, auch wenn das Verfahren gegen Woelki schon länger dauere. Zudem betonte der Oberstaatsanwalt die Unschuldsvermutung und die Ergebnisoffenheit der Untersuchung. "Wir wissen nicht wirklich, wo die Reise hingeht."

Keine Angaben zur Dauer der Auswertung

An der Durchsuchung auf richterliche Anordnung waren nach Angaben Willuhns neben 30 Polizistinnen und Polizisten 4 Staatsanwältinnen und Staatsanwälte beteiligt. Über die Größenordnung des sichergestellten Materials und des Datenvolumens könne er derzeit genauso wenig sagen wie über die Dauer der anstehenden Auswertung.

Köln: Kisten werden bei einer Druchsuchung im Kölner Offizialat aus dem Gebäude getragen / © Vincent Kempf (dpa)
Köln: Kisten werden bei einer Druchsuchung im Kölner Offizialat aus dem Gebäude getragen / © Vincent Kempf ( dpa )

Hintergrund der Durchsuchung sind Ermittlungen gegen Woelki wegen des Vorwurfs des Meineids und möglicher falscher eidesstattlicher Versicherungen. Sie beziehen sich auf Woelkis Umgang mit zwei Priestern, denen sexueller Missbrauch vorgeworfen wird. Am Dienstagmorgen hatten Staatsanwaltschaft und Polizei vier Orte in Köln und je einen in Kassel und Lohfelden (Hessen) durchsucht, darunter die Geschäftsräume des E-Mail-Dienstleisters der Erzdiözese.

Durchsuchungen im Erzbistum Köln

Im Erzbistum Köln haben Staatsanwaltschaft und Polizei verschiedene Objekte durchsucht. Das bestätigte die Kölner Staatsanwaltschaft.

Hintergrund der Durchsuchung sind demnach Meineid-Ermittlungen gegen den Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki.

Durchsucht wurden laut Staatsanwaltschaft an insgesamt sechs Orten, vier davon in Köln und je einer in Kassel und Lohfelden, die Räumlichkeiten des Generalvikariats, des Offizialats und des Erzbischöflichen Hauses sowie ferner die Geschäftsräume des den E-Mail-Verkehr im Erzbistum Köln verwaltenden EDV-Dienstleisters.

Köln: Autos stehen am Wohnsitz vom Kölner Erzbischof Rainer Maria Woelki / © Vincent Kempf (dpa)
Köln: Autos stehen am Wohnsitz vom Kölner Erzbischof Rainer Maria Woelki / © Vincent Kempf ( dpa )
Quelle:
KNA