Wie Regierungssprecher Steffen Hebestreit mitteilte, habe Scholz (SPD) dabei die weitere Unterstützung der Bundesregierung für die Jesidinnen und Jesiden gegen die Verfolgungen durch die Terrorgruppe "Islamischen Staat" (IS) zugesichert.
Deutschland wolle den aus dem Nordirak vertriebenen Jesidinnen und Jesiden eine Rückkehr in ihre Heimat ermöglichen. Bei dem Gespräch sei es auch um den Einsatz gegen sexualisierte Gewalt in Konflikten gegangen, teilte der Regierungssprecher weiter mit.
Im Januar hatte der Bundestag die systematische Verfolgung und Ermordung von Jesiden durch den IS als Völkermord anerkannt. Tausende von Jesiden wurden ab August 2014 vom IS aus ihrer Heimat im Nordirak vertrieben, versklavt oder ermordet. Systematisch wurden Frauen und Kinder vergewaltigt.
Die 1993 in der Sindschar-Region nahe Mossul geborene Murat verlor bei dem Überfall des IS viele Familienangehörige, darunter ihre Mutter und sechs Brüder. Seit 2016 ist sie Sonderbotschafterin der Vereinten Nationen für die Würde der Überlebenden von Menschenhandel. Für ihren Einsatz als Menschenrechtsaktivistin wurde sie 2018 mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet. Sie lebt in Deutschland.