Union und Caritas kritisieren Lauterbachs Krankenhausreform

"Unkontrollierbarer Kahlschlag" droht

Die CDU-Bundestagsfraktion wirft SPD-Gesundheitsminister Karl Lauterbach Fahrlässigkeit im Umgang mit akuten Finanzproblemen der Krankenhäuser vor. Auch die Präsidentin der Caritas warnt vor einer "Blindflug"-Reform mit Insolvenzen.

Spritzenpumpe zur Verabreichung von Medikamenten am Bett eines Patienten auf der Intensivstation des Malteser-Krankenhauses Sankt Hildegardis in Köln am 8. April 2020 / © Harald Oppitz (KNA)
Spritzenpumpe zur Verabreichung von Medikamenten am Bett eines Patienten auf der Intensivstation des Malteser-Krankenhauses Sankt Hildegardis in Köln am 8. April 2020 / © Harald Oppitz ( KNA )

Nötig seien Soforthilfen für angeschlagene Krankenhäuser, heißt es in einem Antrag der Fraktion, über den das Redaktionsnetzwerk Deutschland am Freitag berichtet.

Unionsfraktionen fordern Brückenfinanzierung

Mit Blick auf die geplante Krankenhausreform betonte die CDU/CSU-Fraktion, durch eine Brückenfinanzierung müsse eine "ungeordnete Strukturbereinigung" im Kliniksektor verhindert werden.

Die Krankenhausversorgung müsse so lange stabil gehalten werden, bis die anstehende Reform ihre Wirkung entfalte. Ansonsten drohe jeder fünften Klinik in Deutschland die Insolvenz. Dies wäre ein "unkontrollierbarer Kahlschlag", so die Union.

Caritas-Präsidentin warnt vor Klinik-Insolvenzen

In diesem Fall könne eine Reform gar nicht mehr greifen. Bund und Länder hatten sich am Montag auf Eckpunkte für eine Krankenhausreform geeinigt. Am Dienstag hatte die Caritas vor Klinik-Insolvenzen gewarnt.

Eine Reform "im Blindflug mit Insolvenzen von Häusern, die für die Versorgungssicherheit unbedingt gebraucht werden, darf sich Deutschland nicht leisten", sagte Caritas-Präsidentin Eva Maria Welskop-Deffaa.

Pflege-Forscherin: "Personalmangel wird immer gravierender"

Die Fachkräfte-Situation in der Pflege verschlechtert sich in Deutschland weiter. Das Beschäftigungswachstum in der Pflege falle seit Januar 2022 schwächer aus als im Durchschnitt aller Berufe, teilte die Bundesagentur zum Tag der Pflege (12. Mai) mit. Derzeit kommen demnach auf 100 freie Stellen nur 33 arbeitslose Pflegefachleute. Zuvor war - vor allem während der Corona-Pandemie - die Zahl der Beschäftigten in der Pflegeüberdurchschnittlich gestiegen.

Symbolbild Pflege / © Halfpoint (shutterstock)
Quelle:
KNA