Über 400 Tote bei Todeskult in Kenia

Hungern im Namen von Jesus

Im Zusammenhang mit dem Todeskult des selbst ernannten Religionsführers Paul Makenzi hat Kenias Polizei mittlerweile mehr als 400 Leichen geborgen. Nun sind weitere zwölf Opfer in Massengräbern gefunden worden.

Tote im Zusammenhang mit Jesus-Hungersekte in Kenia / © Uncredited/AP (dpa)
Tote im Zusammenhang mit Jesus-Hungersekte in Kenia / © Uncredited/AP ( dpa )

Das vermeldeten die Behörden des ostafrikanischen Landes am Montagabend. Örtlichen Medien zufolge dürfte die Zahl in den kommenden Tagen weiter steigen.

Zum Todesfasten gezwungen

Um "Jesus zu begegnen" soll der Sektenführer seine Anhänger zum Todesfasten aufgerufen haben. Unterdessen berichten Ermittler von weiteren grausamen Entdeckungen im Shakahola-Wald an Kenias Ostküste: In der Nähe von Makenzis "Kirche" sei nun eine Opferstelle gefunden worden, wo Kultmitglieder Kinder bis zum Hungertod festgekettet haben sollen.

Die Behörden bestätigten, dass viele Frauen und Kinder "zum Todesfasten genötigt oder gewaltsam gezwungen" worden sein.

"Als Kriminalpolizist glaubt man, alles gesehen zu haben. Aber Shakahola ist eine ganz andere Art von Übel", zitiert die kenianische Zeitung "The Standard" eine Ermittlerin. Kenias Präsident William Ruto versprach den Familien der Opfer Gerechtigkeit und stellte eine Regulierung des Glaubenssektors in Aussicht. Der Sektenführer und 36 weitere Personen wurden festgenommen.

Quelle:
KNA