Kommission soll Todesfasten in Sekte in Kenia untersuchen

Opfer des religiösen Kults

Im Fall eines Sektenführers, der seine Gläubigen zum Todesfasten motiviert haben soll, hat Kenias Präsident William Ruto eine Untersuchungskommission angekündigt. Bisher starben 109 Menschen an den Folgen des Todesfastens.

Polizeibeamte stehen neben einer Absperrung vor Gräbern, aus denen die Polizei die Leichen von Opfern eines christlichen Sektenkults exhumiert. (dpa)
Polizeibeamte stehen neben einer Absperrung vor Gräbern, aus denen die Polizei die Leichen von Opfern eines christlichen Sektenkults exhumiert. / ( dpa )

"Dieser Ausschuss wird jene Personen herauspicken, die vorhaben, Religion zu missbrauchen", wird der Staatschef Präsident William Ruto von örtlichen Medien (Montag) zitiert. Am Ende des Prozesses solle eine Selbstregulierung des Glaubenssektors stehen, unter welcher die Kirchen des Landes sich gegenseitig überwachen und Missbrauch den Behörden melden.

Kultführer in Haft

Der selbst ernannte Führer der "Good News International Church", Paul Mackenzie, soll seine Anhänger zum Todesfasten aufgerufen haben, um "Jesus zu begegnen". Bisher starben insgesamt 109 Menschen an den Folgen. Der Kultführer befindet sich derzeit in Haft.

Obduktion begonnen

Am Montag begannen die Behörden laut Kenias Innenminister, Kithure Kindiki, mit der Obduktion der Opfer. Dabei soll auch geklärt werden, ob den Verstorbenen Organe entnommen wurden, wie derzeit spekuliert wird. Die Regierung unternehme "alles nur Mögliche", um herauszufinden, wie eine derart große Menschenzahl Opfer des religiösen Kults werden konnte, so Kindiki.

Quelle:
KNA