Nach Ansicht Kardinal Dukas könnten die hohe Zahlen an Kirchenaustritten in Deutschland und Bayern nicht mit tatsächlichen Kirchenaustritten gleichgesetzt, sondern müssten als Verweigerung der Kirchensteuerzahlung verstanden werden.
Der Grund für die Kirchenaustritte sei, so Kardinal Duka, nicht unbedingt ein Glaubensverlust oder eine geistliche Ablehnung, sondern der Mangel des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK) und der Deutschen Bischofskonferenz an katholischer Haltung, der im Synodalen Weg deutlich würde.
Das ZdK und der deutsche Episkopat würden so eine Situation schaffen, von der Papst Franziskus gesagt hat: "Deutschland hat eine großartige evangelische Kirche, aber ich möchte keine weitere."
Deutsche Katholiken sollen Sakramente in Mitteleuropa empfangen
Darüber hinaus spricht Duka in dem Kontext von innerkirchlichen Verleumdungen und Intrigen denen Papst Benedikt XVI. zum Opfer gefallen sei.
Unter jenen Menschen, die sich der Zahlung der Kirchensteuer verweigern, seien, wie Duka einräumt, aber gleichsam auch solche Gläubige, die mit der sehr grundsätzlichen Haltung von Papst Franziskus und den Kurienkardinälen gegenüber dem Synodalen Weg unzufrieden sind.
Deutschen Katholiken, die keine Kirchensteuer mehr zahlen wollen, lädt er nach Mitteleuropa ein: "In Tschechien, der Slowakei oder in Polen können wir diesen Menschen die Sakramente spenden. Sie können hier beichten und die Kommunion empfangen."
Scharfe Kritik an Bätzing und Marx
Schließlich übt Duka scharfe Kritik an der Führung der deutschen Kirche, insbesondere an Bischof Georg Bätzing und Kardinal Reinhard Marx.
In deren Klagen über das Sterben der Kirche in Deutschland sieht er nur das Vergießen von Krokodilstränen
"Es muss eine Gewissensprüfung im Hinblick darauf stattfinden, wie eine Reihe von Bischöfen, Erzbischöfen und Kardinälen mit ihren Pflichten und ihrem Treueeid umgehen", so Kardinal Duka weiter