DOMRADIO.DE: Was ist das für ein Festival, auf dem Sie und der Chor da waren?
Monsignore Robert Kleine (Kölner Dom- und Stadtdechant): Das ist ein Festival, das jetzt zum zehnten Mal stattgefunden hat. Gegründet wurde es von Christoph Poppen, Leiter des Kölner Kammerorchesters. Zwischen Kammerorchester und Domchor gibt es Kontakte und es gab schon gemeinsame Projekt. Deswegen hat Poppen uns gefragt, ob wir nicht bei dem zweiwöchigen Festival mitmachen wollen. Wir waren einer der Teilnehmer von internationalen Künstlern, Gruppen und Chören, es gab geistliche, aber auch weltliche Musik.
DOMRADIO.DE: Wie konnte der Chor sich beteiligen? Es wurde vermutlich viel gesungen.
Kleine: Ja, das kann man wohl sagen. Man muss wissen, dieses Marvão ist ein kleiner Ort, der liegt auf einer Bergebene mit einem großen Kastell und mit zwei Kirchen. Der Anblick ist schon gewaltig. Und an diesem historischen Ort wurden dann in den Kirchen, aber auch in dem Kastell die Konzerte aufgeführt. Wir hatten nachmittags ein Konzert in der Kirche und wir haben die Festmesse mitgestaltet mit einer Mozartmesse. Das Ensemble war auch aus Künstlern und Instrumentalisten aus verschiedenen Ländern zusammengestellt, extra für dieses Festival. Das war ein ganz besonderes Erlebnis – an diesem Ort und in dieser Internationalität.
DOMRADIO.DE: Wie sind denn die Rückmeldungen aus dem Kölner Domchor? Also wie gefällt es den Sängern? Ich denke da vor allem an die Jüngeren, die jetzt während der Ferien mit dabei sein konnten.
Kleine: Vor allem die Jüngeren sind natürlich begeistert gewesen. Während der Corona-Pandemie sind ja viele Schulausflüge und Klassenfahrten weggefallen. Dass wir jetzt wieder als Chorgemeinschaft auf einer Konzertreise unterwegs sein können, dient einmal dem, dass man sich außerhalb des Gottesdienstes und der Heimat präsentieren kann mit all dem, was man übt. Als wir gestern nach dem Konzert Standing Ovations bekamen, haben alle gestrahlt und waren stolz. Auf der anderen Seite stärkt eine solche Reise den Zusammenhalt. Gerade in einem Knabenchor, bei dem mit dem Stimmbruch Schluss ist und immer wieder neue Sänger nachkommen, ist das wichtig.
DOMRADIO.DE: Sie sind ja noch nicht auf der Rückreise, sondern gerade sind Sie in Spanien auf dem Weg nach Frankreich. Was steht noch auf dem Programm?
Kleine: Wir befinden uns langsam auf der Reise Richtung Heimat. Also wir sind nach Lissabon geflogen, waren dann für das Festival in Marvão. Dann sind wir weitergefahren nach San Sebastian, an der spanischen Atlantikküste an der französischen Grenze. Heute geht es weiter nach Bordeaux und dann nach Reims. Am Samstag ist da noch ein Konzert und von da aus geht es dann nach Köln zurück. Also drei Länder: Portugal, Spanien und Frankreich.
DOMRADIO.DE: Haben Sie denn in Portugal etwas vom Weltjugendtag mitbekommen? Der findet ja gerade in Lissabon statt.
Kleine: Am Flughafen begann das schon. Da waren natürlich auch Stände aufgebaut. Wir waren während der Tage der Begegnung bei einer Zwischenstation in Salamanca, in Spanien. In dem kirchlichen Haus, in dem wir übernachtet haben, kamen noch nachts Gruppen an, die in großen Schlafräumen unterkamen. Für ihre letzte Station nach Lissabon haben wir ihnen Gutes gewünscht und sie uns auf dem Weg nach Köln. Natürlich verfolgen wir über die Medien den Weltjugendtag weiter. Bei uns ist die kleine Jugend heute unterwegs im Bus Richtung Bordeaux und dann Richtung Köln und kommt erfüllt wieder, um dann am kommenden Montag ins neue Schuljahr zu starten.