78 Jahre nach dem Abwurf von zwei Atombomben auf die japanischen Städte Hiroshima und Nagasaki verschärften die meisten Atomwaffenstaaten ihre Rhetorik im Bezug auf die Bedeutung dieser Waffen, erklärte der Bundesvorstand der Organisation am Montag in Berlin.
Auch angesichts der Pläne Russlands, Atomwaffen in Belarus zu stationieren, erhöhe sich das Risiko eines Einsatzes.
Deutschland bisher nicht beigetreten
Im Atomwaffenverbotsvertrag aus dem Jahr 2017 setzen sich die beteiligten Staaten für ein Verbot der Entwicklung, der Produktion, Stationierung, von Tests sowie des Einsatzes von Kernwaffen ein.
Zudem verbietet der Vertrag die Drohung mit dem Einsatz solcher Waffen. Deutschland und die Atommächte sind dem Vertrag nicht beigetreten. Bislang haben mehr als 100 Staaten weltweit den Vertrag unterzeichnet, darunter auch der Vatikan und Österreich.
Kritik an der Politik
Es fehle den Staaten am politischen Willen, die nukleare Abrüstung voranzutreiben, kritisierte Pax Christi. "Obwohl die nukleare Abschreckungsstrategie die Verschärfung der internationalen Konfliktlage nicht verhindert hat, beharren die Atomwaffenstaaten auf der Notwendigkeit und der Wirksamkeit der nuklearen Abschreckung."
Pax Christi äußerte sich anlässlich des Jahrestages der Atombombenabwürfe auf Hiroshima und Nagasaki. Am 6. August 1945 hatte die US-Luftwaffe eine Atombombe über der japanischen Großstadt Hiroshima abgeworfen, drei Tage später eine zweite über Nagasaki.
Schätzungen zufolge starben insgesamt mehr als 250.000 Menschen sofort oder auch noch Jahre später an Verbrennungen und Strahlenschäden.