Als Teil des Aktionsbündnisses "Aktion Aufschrei - Stoppt den Waffenhandel!" forderte Pax Christi die Bundesregierung an diesem Dienstag in Berlin zudem auf, sich dafür stark zu machen, "dass sowohl Russland als auch die Ukraine und die USA dem Übereinkommen über Streumunition beitreten".
Die Vereinigten Staaten hatten am Freitag angekündigt, Streumunition an die Ukraine zu liefern, um das Land in der Verteidigung gegen Russland zu unterstützen. Deutschland ist Vertragspartner einer als "Streubomben-Konvention" bezeichneten völkerrechtlichen Übereinkunft zum Verbot des Einsatzes, der Herstellung und Lieferung solcher Waffen. Die USA, die Ukraine und Russland sind dem Abkommen nicht beigetreten.
Kritik an Bundespräsident Steinmeier
Blindgänger beim Einsatz von Streumunition würden praktisch zu Landminen, die noch Jahre und Jahrzehnte später zu Verstümmelungen oder dem Tod vollkommen Unbeteiligter führen können, erklärte die Koordinatorin der "Aktion Aufschrei", Susanne Weipert.
Das Bündnis kritisierte auch die Haltung von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier. Er habe als Außenminister für Deutschland das Übereinkommen über Streumunition unterzeichnet. Deshalb solle auch er sich nun mit Vehemenz für die Durchsetzung der daraus resultierenden Norm einsetzen, forderte das Bündnis. Steinmeier hatte im ZDF-Sommerinterview am Wochenende erklärt, man solle den USA "nicht in den Arm fallen". Gleichzeitig hat er die deutsche Position verteidigt, sich gegen Streumunition auszusprechen.