Bozellis Film "Patagonia" über eine ungleiche Beziehung zwischen zwei Männern bewege sich "zwischen Gewalt und Zartheit, Obsessivität und Selbstentdeckung", so die Jury. Das Werk entlasse die Zuschauer "in einen mehrdeutigen Raum, in dem Verwandlung und Hoffnung möglich sind".
Der Preis ist mit 10.000 Schweizer Franken dotiert. Das Geld wird von den evangelisch-reformierten Kirchen und der römisch-katholischen Kirche der Schweiz gestiftet.
Ehrung für Oscar-Gewinner Istvan Szabo
Neben "Patagonia" erwähnte die Jury den rumänischen Wettbewerbsbeitrag von Radu Jude mit einem besonderen Lob. In "Do Not Expect Too Much of the End of the World" (Erwarte nicht zu viel vom Ende der Welt) geht es um ein Porträt der Gesellschaft in Bukarest.
Zum 50-jährigen Bestehen der Ökumenischen Jury ehrten die kirchlichen Filmorganisationen zudem den ungarischen Regisseur und Oscar-Gewinner Istvan Szabo mit einem Preis für sein Lebenswerk.
Hauptpreis für iranischen Film über Drogendealer
Der Hauptpreis der 76. Ausgabe des internationalen Filmfestivals Locarno, der Goldene Leopard, ging an den Film "Mantagheye Bohrani" ("Critical Zone") des iranischen Regisseurs Ali Ahmadzadeh, der den Alltag eines Drogendealers in Teheran inszenierte. Insgesamt liefen in Locarno seit dem 1. August 214 Filme in verschiedenen Kategorien und Wettbewerben.