Ein aktives Eintreten für die AfD widerspreche den Grundwerten des Christentums, erklärte Stetter-Karp dem Portal kirche-und-leben.de am Dienstag. Weswegen eine AfD-Mitgliedschaft daher aus ihrer Sicht mit der Übernahme eines Kirchenamtes unvereinbar sei.
"Die Partei ist im Verlauf der Jahre immer weiter nach rechts gerückt", so die Präsidentin des wichtigsten deutschen Laiengremiums in der katholischen Kirche. Sie verwies in diesem Zusammenhang auf entsprechende Einschätzungen des Bundesamtes für Verfassungsschutz.
Stetter-Karp regte an, bei einer Kandidatur von AfD-Mitgliedern um kirchliche Mandate eine Ablehnung zu prüfen.
"Bekenntnis zu christlichen Werten abprüfen"
"Rechtlich entscheidend sind hier allerdings die jeweiligen Satzungen und Wahlordnungen." Es sei "das absolute Minimum, ein Bekenntnis zu christlichen Werten und zur freiheitlich demokratischen Grundordnung gezielt abzuprüfen".
Stetter-Karp räumte ein, dass es in konservativen Kreisen innerhalb der katholischen Kirche durchaus Überschneidungen mit AfD-Positionen gebe. Dies sei "leider nicht zu übersehen". Gerade in familienpolitischen Fragen habe es schon in den ersten Jahren der Partei ein "Einfallstor" gegeben. Insgesamt seien "restaurative Positionen" in der Kirche zuletzt lauter und schriller geworden.
"Das Ausmaß an plumper Vereinfachung, die Zementierung des Althergebrachten, die Verweigerung, sich Fragen der Zeit ernsthaft zu stellen und die Hetze von rechts haben erkennbar zugenommen."