Pakistans Bischöfe fordern harte Strafen für Mob-Gewalttäter

"Exempel hätte all das verhindern können"

Nach antichristlichen Übergriffen in Pakistan fordert der Erzbischof von Islamabad-Rawalpindi, Joseph Arshad, harte Strafen. Bisher habe es nach Angriffen keine Gerechtigkeit gegeben, so der Vorsitzende Bischofskonferenz Pakistans.

Christliche Frauen demonstrieren im pakistanischen Lahore gegen den jüngsten Angriff eines wütenden muslimischen Mobs auf ein christliches Viertel / © K.M. Chaudary/AP +++ dpa-Bildfunk +++  (dpa)
Christliche Frauen demonstrieren im pakistanischen Lahore gegen den jüngsten Angriff eines wütenden muslimischen Mobs auf ein christliches Viertel / © K.M. Chaudary/AP +++ dpa-Bildfunk +++ ( dpa )

So äußerte sich Arshad gegenüber dem Online-Portal Vatican News am Sonntag. "Wenn es ein Exempel in der Vergangenheit gegeben hätte, hätte man all das verhindern können." Zudem sei Bildung wichtig, um Respekt vor anderen Religionen zu fördern.

Angezündete Kirchen und zerstörte Häuser

Mitte dieser Woche hatten Muslime in Pakistan Christen angegriffen, nachdem zwei Angehörige der religiösen Minderheit in dem muslimisch geprägten Land den Koran entwürdigt haben sollen.

In der Provinz Punjab flohen Hunderte Menschen, weil ihre Häuser zerstört wurden. Die Angreifer zündeten zudem Kirchen an. Medienberichten zufolge sind mehr als 100 Verdächtige festgenommen worden.

Aufruf zu Gebeten für Opfer und Gesellschaft

Die Pakistanische Bischofskonferenz rief für diesen Sonntag zu einem Gebetstag auf.

"Wir müssen beten wegen dem, was da gerade in unserer Gesellschaft passiert", sagte Arshad.

"Wir müssen für die Opfer beten, die ihre Häuser verlassen mussten und jetzt Probleme haben und in Schmerz und Leid leben", so der Erzbischof.

Quelle:
KNA