Die grüne Kultusministerin sagte dem evangelischen Pressedienst (epd), sie plane zum Schuljahr 2025/26 den Religionsunterricht in dieser Form einzuführen. So werde er wahrscheinlich flächendeckend für längere Zeit gut stattfinden können.
Das neue Fach soll den bisher nach Konfessionen getrennten evangelischen und katholischen Religionsunterricht ersetzen. Darüber verhandeln die evangelische und die katholische Kirche derzeit mit der Landesregierung. Das angestrebte Modell wäre bundesweit einzigartig. Nach Angaben der Kirchen nehmen derzeit rund 70 Prozent der Schülerinnen und Schüler am Religionsunterricht teil.
Kirchen haben Wegweisendes geleistet
Mit ihrem Vorschlag hätten die Kirchen "Wegweisendes" geleistet, sagte Hamburg. "Das ist ja nicht automatisch gegeben, dass man Gemeinsamkeiten findet und schaut, wie man in einem gemeinsamen Unterricht mit den Unterschieden umgeht, die es ja nun mal gibt." Deshalb sei die Idee zeitgemäß.
Das Modell müsse jedoch gründlich rechtlich abgesichert werden, um Klagen von Eltern zu vermeiden, die sich weiterhin einen rein evangelischen oder katholischen Religionsunterricht wünschen, sagte die Ministerin. "Ich rechne zwar damit, dass dieses Risiko marginal ist, weil sich die Kirchen ja einig sind. Aber es wäre ärgerlich, wenn das Ansinnen am Ende dadurch infrage gestellt wird."
Pragmatisches Modell
Das neue Fach habe den Vorteil, dass die Schülerinnen und Schüler einerseits den Standpunkt der eigenen Konfession kennenlernten, gleichzeitig aber zur Auseinandersetzung mit Unterschieden angeregt würden. "Im Prinzip könnte ich mir so etwas auch für religionsübergreifende Fragen vorstellen, die ja an der Schule sonst wenig Raum haben", betonte Hamburg. Zudem sei das Modell pragmatisch, weil es immer schwieriger werde, einen getrennten Unterricht überall anzubieten.