Ruhrbistum unterstützt Betroffene sexualisierter Gewalt

90.000 Euro für Betroffenenbeirat

Betroffene sexualisierter Gewalt haben mit dem Essener Bischof Franz-Josef Overbeck eine Vereinbarung unterzeichnet. Mit ihr soll die Arbeit des Betroffenenbeirats im Ruhrbistum für die kommenden Jahre abgesichert werden.

Essener Dom / © Ilija Ascic (shutterstock)

Das Bistum stellt für den Betroffenenbeirat ein Budget von jährlich rund 90.000 Euro sowie hauptberufliche Unterstützung durch einen Referenten oder eine Referentin zur Verfügung, wie das Bistum am Dienstag mitteilte.

Der Betroffenenbeirat versteht sich als Gremium, das sich für die Interessen von Betroffenen sexuellen Missbrauchs einsetzt und deren Anliegen in die innerkirchlichen Debatten, aber auch in die breite Öffentlichkeit tragen will. Dabei geht es darum, die Sicht der Betroffenen in die verschiedenen Maßnahmen der Aufarbeitung sowie der Prävention und Intervention einzubringen.

Der Betroffenenbeirat war vor zwei Jahren im Ruhrbistum ins Leben gerufen worden. "Die Arbeit des bisherigen Betroffenenbeirats verdient höchsten Respekt", betonte Bischof Overbeck. Auf Basis der neuen Vereinbarung soll es nun bald eine Neuwahl des Gremiums geben. Zu dieser Wahl werden alle beim Bistum registrierten Betroffenen eingeladen.

Chronik der Missbrauchs-Aufarbeitung bundesweit und in Freiburg

Januar 2010: Der Jesuit Klaus Mertes macht öffentlich, dass es an seiner Schule in Berlin sexualisierte Gewalt und Missbrauch gab - und die Fälle lange verschleiert wurden. Der Skandal löst eine Welle von Enthüllungen in der Kirche und in anderen Institutionen aus.

Februar 2010: Die katholischen Bischöfe bitten bei ihrer Vollversammlung in Freiburg um Entschuldigung. Ein Sonderbeauftragter (Bischof Stephan Ackermann aus Trier) wird benannt, eine Hotline für Betroffene eingerichtet.

Blick auf ein Wandkreuz während der Vorstellung des Missbrauchsgutachtens im Erzbistum München und Freising / © Sven Hoppe (dpa)
Blick auf ein Wandkreuz während der Vorstellung des Missbrauchsgutachtens im Erzbistum München und Freising / © Sven Hoppe ( dpa )
Quelle:
epd