Menschen aus der Ukraine, Syrien und Eritrea gestalten den Gottesdienst inhaltlich mit; musikalische Begleitung: Chöre der ukrainisch-katholischen und syrisch-katholischen Gemeinde. Hier finden Sie das Liedheft zur Andacht.
Während der Andacht zur Dreikönigswallfahrt 2023 im Kölner Dom mit Weihbischof Ansgar Puff und Priester muttersprachlicher katholischer und orthodoxer Gemeinden hielt Dr. Frank Johannes Hensel eine Ansprache.
Der Diözesan-Caritasdirektor und Leiter der Aktion Neue Nachbarn machte auf die Situation von Flüchtlingen weltweit aufmerksam. "Wie wir uns als Gesellschaft den Flucht- und Migrationsnöten stellen, daran ist die Kraft und die Zukunftsfähigkeit von Zivilisationen zu erkennen und daran ist auch abzulesen, ob wir ein zivilisiertes Land in Europa sind", sagte er.
Hensel, der auch Diözesan-Caritasdirektor ist, erinnerte daran, dass noch nie in der Geschichte so viele Menschen auf der Flucht waren wie in diesen Monaten. Weltweit seien dies 110 Millionen Menschen. "Die weitaus meisten sitzen, warten, bangen und hoffen in den Nachbarländern ihrer Heimat." Schätzungen zufolge seien seit 2014 mehr als 27.000 Menschen auf dem Mittelmeer gestorben. "Und das nicht, weil sie leichtfertig in Boote steigen. Aus der Heimat zu fliehen, ist ein Akt der Verzweiflung meist einer ganzen Familie." Die Seenotrettung dürfe nicht behindert werden, forderte Hensel. Ein besserer Verteilmechanismus für die Menschen und eine Stärkung legaler staatlicher Aufnahmeprogramme sei notwendig.
Der Leiter der Aktion Neue Nachbarn, in der sich mehr als 10.000 Ehrenamtliche im Erzbistum Köln engagieren, erklärte, es sei Christenpflicht, Menschen aufzunehmen und zu integrieren. "Wir führen keine Debatten um Obergrenzen und Abschreckung - wir helfen." Die Aktion setze sich dort ein, wo es um die Aufnahme in Kitas und Schulen, um den Schutz von Frauen in den Unterkünften vor sexuellen Übergriffen, um bessere Chancen am Arbeitsmarkt oder um Therapieplätze für Traumatisierte gehe.
"Engagiert, zuverlässig, mutig" – unter diesem Motto bringen "wir unsere Sorgen um die geplanten Einschränkungen des Flüchtlings-schutzes sowie unsere Haltung dazu vor Gott", erklärt der Koordinator für Flüchtlings- und Nachbarschaftshilfe im Erzbistum Köln, Klaus Hagedorn. Die Botschaft an die Verantwortungs-träger in der Bundes-, Landes und Kommunal-politik lautet, dem Phänomen der Fluchtmigra-tion nicht mit populistischen Forderungen zu begegnen, sondern mit christlich geprägter Fürsorge und Solidarität. Impulse dazu trägt im Gottesdienst, Frank J. Hensel, Caritasdirektor und Leiter der Aktion Neue Nachbarn, vor.
Nach einer Kerzenprozession durch den Dom und dem Auszug durchs Südportal gibt es auf dem Roncalliplatz Gelegenheiten, miteinander ins Gespräch zu kommen.
Quelle: Erzbistum Köln, Generalvikariat, Bischofsvikariat für die Armen und Caritas