Pfarrer spricht von apokalyptischer Lage auf Lampedusa

Situation spitzt sich zu

Die Lage auf der süditalienischen Insel Lampedusa, wo derzeit täglich bis zu tausend Menschen aus Nordafrika ankommen, spitzt sich offenbar zu. Der örtliche Pfarrer Carmelo Rizzi spricht von einer "echten Apokalypse".

Überfülltes Flüchtlingsboot auf dem Mittelmeer / © Francesco Pistilli/Emergency.it (KNA)
Überfülltes Flüchtlingsboot auf dem Mittelmeer / © Francesco Pistilli/Emergency.it ( KNA )

So wird er in der katholischen Tageszeitung "Avvenire" (Donnerstag) zitiert. Die Ankommenden fänden keine Plätze mehr zum Schlafen und keine Toiletten. Die Polizei sorge mit Schlagstöcken für Ordnung.

Unterdessen teilte die Gewerkschaft der Finanzpolizei mit, dass am Mittwoch nur durch einen massiven Polizeieinsatz am Hafen ein Durchbruch Hunderter Migranten verhindert worden sei. Erst danach sei wieder eine normale Arbeit im Aufnahmezentrum möglich gewesen.

Es drohe der "organisatorische Zusammenbruch"

Weiter heißt es in der Mitteilung: "Als Gewerkschaft sind wir ernsthaft besorgt bezüglich der Gesundheit und der Arbeitsbedingungen der Kollegen, die in Lampedusa für Sicherheit sorgen müssen." Es drohe "der organisatorische Zusammenbruch" auf der zwischen Tunesien und Sizilien gelegenen Insel.

Am Mittwoch war laut italienischen Presseberichten mit knapp 7.000 Migranten auf der von 4.500 Menschen bewohnten Insel ein neuer Höchststand erreicht worden. Ein Säugling ertrank unmittelbar nach der Überfahrt.

 

Quelle:
KNA