Kirche fördert internationale Projekte in Rekordhöhe

Höchstwert auch bei Spenden an Hilfswerke

Mit so viel Geld wie nie zuvor hat die katholische Kirche in Deutschland im vergangenen Jahr weltweit Entwicklungsprojekte gefördert. Auch die Spenden an die katholischen Hilfswerke überstiegen den bisherigen Rekordwert.

Symbolbild Geld und Kirche / © Julia Steinbrecht (KNA)
Symbolbild Geld und Kirche / © Julia Steinbrecht ( KNA )

So setzten die katholischen Bistümer, Hilfswerke und Orden insgesamt rund 673 Millionen Euro für die Förderung von sozialen und pastoralen Projekten im globalen Süden und in Osteuropa ein, wie aus dem am Freitag veröffentlichten Jahresbericht Weltkirche 2022 hervorgeht. Damit wurde der bisherige Höchstwert aus dem Vorjahr um 30 Millionen Euro übertroffen.

Rekord bei Spenden an Hilfswerke

Auch die Spenden an die katholischen Hilfswerke überstiegen mit rund 332 Millionen Euro deutlich den Rekordwert aus dem Vorjahr (315 Millionen Euro), die Spenden an Ordensgemeinschaften blieben mit etwas über 90 Millionen Euro auf einem ähnlichen Niveau. Hinzu kamen 29 Millionen Euro aus Kollekten für weltkirchliche Anliegen.

Zudem unterstützte die Bischofskonferenz weltkirchliche Anliegen mit Kirchensteuermitteln in Höhe von fast 47,8 Millionen Euro - zusätzlich zu den Zahlungen einzelne Bistümer für die Arbeit der Hilfswerke. Für kirchliche Entwicklungsprojekte, Not- und Katastrophenhilfe gab es außerdem öffentliche Zuschüsse von über 220 Millionen Euro.

Jahresbericht Weltkirche

Bischof Bertram Meier / © Dieter Mayr (KNA)
Bischof Bertram Meier / © Dieter Mayr ( KNA )

Weltkirche-Bischof Bertram Meier würdigte das Engagement der ehrenamtlichen Helfer sowie der Spender. "Ich bin allen dankbar, die mit großen und kleinen Gaben dazu beigetragen haben, Solidarität mit den Notleidenden weltweit zu üben", sagte der Augsburger Bischof.

"Diese grenzüberschreitende Solidarität gehört zu unserem Auftrag als Kirche unbedingt dazu. Wir wollen sie auch in Zukunft leisten." Explizit nannte er auch die direkten Überweisungen von Verbänden, Schulen und Pfarrgemeinden in den Globalen Süden und nach Osteuropa, die nicht in der Statistik erfasst seien.

Der Jahresbericht Weltkirche gibt Rechenschaft über Herkunft und Verwendung von Mitteln. Gefördert wurden Projekte in der Entwicklungs-, Missions-, Friedens- und Flüchtlingsarbeit.

Kirchenfinanzen in Deutschland

In Deutschland haben die Kirchen das in der Verfassung verankerte Recht, von ihren Mitgliedern Abgaben (Kirchensteuern) zu erheben. Diese Steuer ist die wichtigste Finanzquelle zur Wahrnehmung kirchlicher Aufgaben in Seelsorge, Bildung und Sozialwesen. Die Höhe richtet sich in der Regel nach der Einkommenssteuer. Die Kirchensteuer wird vom Staat eingezogen; er erhält dafür rund drei Prozent des Gesamtaufkommens.

Was macht die Kirche mit den Kirchensteuern? / © Grzegorz Zdziarski (shutterstock)
Was macht die Kirche mit den Kirchensteuern? / © Grzegorz Zdziarski ( shutterstock )
Quelle:
KNA