EAK-Vorsitzender fordert Abgrenzung der CDU zur AfD

"Unvereinbar mit christlicher Überzeugung"

Der Bundesvorsitzende des Evangelischen Arbeitskreises der CDU/CSU, Thomas Rachel, hat eine scharfe Abgrenzung der Union von der AfD verlangt. "Das 'C' setzt eine klare Grenze nach rechts", sagte der CDU-Politiker in Berlin.

EAK-Vorsitzender fordert Abgrenzung der Union von der AfD / © Kay Nietfeld (dpa)
EAK-Vorsitzender fordert Abgrenzung der Union von der AfD / © Kay Nietfeld ( dpa )

Zugleich forderte der EAK-Vorsitzende die Absetzung des Vorsitzenden der CDU-Grundwertekommission, Andreas Rödder. Der Mainzer Historiker habe mit "bedenklichen Empfehlungen" im Magazin "Stern" "den Boden für CDU-Minderheitsregierungen" bereitet, selbst wenn sie hin und wieder von der AfD unterstützt würden.

CDU-Politiker und EKD-Ratsmitglied Thomas Rachel / © Friedrich Stark (epd)
CDU-Politiker und EKD-Ratsmitglied Thomas Rachel / © Friedrich Stark ( epd )

"Es ist mit christlicher Überzeugung unvereinbar, sich von einer solchen Partei tolerieren zu lassen", sagte Rachel. "Die Partei AfD duldet bewusst rechtsextremes Gedankengut, Antisemitismus und Rassismus. Die AfD ist menschenverachtend, demokratiefeindlich, rechtsextrem und spaltet mit ihrem Geschäftsmodell Hass mutwillig unsere Gesellschaft". Rödder scheine mit seinen Äußerungen den Wertekompass der CDU verloren zu haben.

"Wer in dieser zentralen Frage der Haltung zur AfD so signifikant von den Grundwerten der CDU abweicht, kann nicht zugleich Vorsitzender ihrer Grundwertekommission sein", betonte der EAK-Chef.

"Nicht länger über falsche Brandmauern streiten"

Rödder hatte in dem Interview auf die Frage "Was würden Sie Ihrer Partei empfehlen?" geantwortet: "Die CDU darf nicht länger über falsche Brandmauern streiten. Das hat nur den Effekt, dass die AfD die CDU immer wieder vorführen kann. Die CDU muss selbstbewusst auftreten und eigene Positionen formulieren. Sie muss aus der Defensive herauskommen. Nur so kann sie die rechte demokratische Mitte für sich gewinnen."

Zugleich betonte er: "Problematisch wäre es erst, wenn sich die CDU offiziell von der AfD tolerieren ließe und dafür Absprachen eingehen würde. Das wäre eine rote Linie."

Quelle:
KNA