Die "Trompete von Jericho" werde am Freitag (6.10.) in Wien an #OutInChurch-Vorstandsmitglied Jens Ehebrecht-Zumsande überreicht, teilten die verleihenden Gruppen mit. #OutInChurch ist nach eigenen Angaben eine Initiative von rund 500 Mitarbeitern der katholischen Kirche, die sich unter anderem als lesbisch, schwul, bi, trans*, inter, queer und non-binär identifizieren.
Die inzwischen als Verein organisierte Gruppierung ging Ende Januar 2022 mit einem kollektiven Coming-out und einem Manifest an die Öffentlichkeit. In der begleitenden ARD-Doku "Wie Gott uns schuf" wurden über 100 Mitwirkende vorgestellt.
Einsatz für eine Kirche ohne Angst
#OutInChurch fordere eine Korrektur lehramtlicher Aussagen zu LGBTIQ+ Personen und setze sich für eine Kirche ohne Angst ein, so die österreichischen Reformbewegungen. Durch das mutige öffentliche Auftreten der Initiative habe das System des Verschweigens und der Unaufrichtigkeit in der kirchlichen Sexualmoral in diesem Bereich durchbrochen werden können. Auch sei bereits eine entsprechende teilweise Änderung des Arbeitsrechts für den kirchlichen Dienst erreicht worden.
Kein Preisgeld vorgesehen
Die "Trompete von Jericho" wird zum dritten Mal verliehen. Im vergangenen Jahr ging sie an den ehemaligen Missionar, Politologen und Afrikanisten Josef Pampalk; 2021 wurde die frühere Ordensfrau und Buchautorin Doris Reisinger ausgezeichnet.
Der Preis wird vergeben von den Gruppen Laieninitiative, Pfarrerinitiative, Priester ohne Amt und "Wir sind Kirche". Mit einem persönlichen Preisgeld ist er nicht verbunden, wie ein Sprecher der Laieninitiative auf Anfrage sagte. Es könne aber sein, dass sich die Verleiher an einem laufenden Projekt des Empfängers mit einem Zuschuss beteiligten.