So heißt es in einem am Donnerstag in Rom vorgestellten Brief von Theologinnen und Theologen, die weltweit in Gemeinden arbeiten. Bestehende Strukturen müssten überdacht und die Bedeutung der Laien in der Kirche hervorgehoben werden.
Herausforderungen durch Klerikalismus
"Der Klerikalismus ist eine Bedrohung für eine synodale Kirche und hat zu einem Machtmissbrauch geführt, der Beziehungen beeinträchtigt und geschädigt und die Laien von der Teilnahme und den Diensten abgehalten hat", steht zudem in dem Brief.
Zusammen mit einer patriarchalen Mentalität habe Klerikalismus Frauen und Angehörigen sexueller Minderheiten (LGBTQ) große Herausforderungen aufgebürdet. Frauen fühlten sich auch ausgegrenzt, wenn es um den Zugang zur theologischen Ausbildung und um Arbeitschancen in der Kirche gehe.
Brief von Laienseelsorgern zur Synode
Der Brief richtet sich an die rund 450 Teilnehmenden der Welt-Bischofssynode im Vatikan. Bis Ende Oktober beraten sie über neue Umgangsformen in der Kirche und mehr Mitbestimmungsmöglichkeiten auch für Laien. Bei den Debatten wird es unter anderem um eine Aufwertung der Rolle von Frauen und um Platz für LGBTQ gehen.
Der Brief ist im Zuge des ersten Welttreffens von Laien entstanden, die in der Seelsorge professionell tätig sind. Die Zusammenkunft in Rom mit 21 Teilnehmenden aus 12 Ländern hatte der Berufsverband der Pastoralreferent*innen Deutschlands organisiert.