Anlässlich des Reformationstages am Dienstag, äußerte sich die EKD-Ratsvorsitzende und westfälische Präses, Annette Kurschus, in einer am Montag in Hannover veröffentlichten Videobotschaft. Kurschus erklärte, jeder Mensch sei mit unverlierbarer Würde ausgestattet.
"Frei bist du dann, wenn du von dir selbst absehen kannst und deinen Mitmenschen dienst statt deinem persönlichen oder nationalen Ego", sagte sie und forderte: "Bewahren wir den Mut, unverdrossen für Freiheit, Gleichheit und Geschwisterlichkeit einzutreten." Die Ratsvorsitzende und westfälische Präses wird am Abend des Reformationstags in der Bonner Kreuzkirche predigen.
"Antisemitismus fordert unmissverständliches Nein"
Die stellvertretende EKD-Ratsvorsitzende Kirsten Fehrs, Bischöfin im Sprengel Hamburg und Lübeck der Nordkirche, verurteilte mit Blick auf die Situation im Nahen Osten jede Form von Antisemitismus. Zu den brutalen Angriffen der Hamas auf Israel und den barbarischen Akten gegen die Zivilbevölkerung erklärte Fehrs: "Jede Form von Antisemitismus fordert unser unmissverständliches Nein. Er ist menschenverachtend. Gottlos. Nicht zu dulden. Unsere Demokratie ist jetzt angewiesen auf den besonnenen, mitfühlenden, handelnden Menschen. Der weiß, dass Würde kein Konjunktiv ist", hieß es in von der EKD vorab veröffentlichten Auszügen ihrer Predigt zum Reformationstag in der Schlosskirche in Wittenberg.
Am Reformationstag erinnern Protestantinnen und Protestanten in aller Welt an den Beginn der Reformation durch die Veröffentlichung der 95 Thesen von Martin Luther am 31. Oktober 1517. Mit seiner Kritik an der Kirche seiner Zeit stieß Luther Veränderungen an, die später zum Entstehen der evangelischen Kirche führten.