Gedenkweg mit Bischöfen erinnert an Novemberpogrome

Zeichen der Solidarität

Zum 85. Jahrestag erinnern die Kirchen und der Handelsverband Berlin-Brandenburg an die Novemberpogrome von 1938. Der "Gedenkweg" führt vom Winterfeldtplatz in Schöneberg zum Jüdischen Gemeindehaus in Charlottenburg.

Gedenken an Pogromnacht / © Martin Gerten (dpa)
Gedenken an Pogromnacht / © Martin Gerten ( dpa )

Kurze Ansprachen an mehreren Zwischenstationen halten Erzbischof Heiner Koch, Landesbischof Christian Stäblein, Handelsverbands-Hauptgeschäftsführer Nils Busch-Petersen und der Antisemitismus-Beauftragte der Bundesregierung, Felix Klein.

Screenshot der Stationen des Gedenkwegs / © www.gedenken.berlin
Screenshot der Stationen des Gedenkwegs / © www.gedenken.berlin

Entlang der Wegstrecke befanden sich früher mehr als 100 jüdische Geschäfte. Viele ihrer Besitzer wurden während der Novemberpogrome misshandelt oder ermordet. Jüdische Synagogen, Einrichtungen und Geschäfte wurden zerstört.

Zeichen gegen wachsenden Antisemitismus

Koch erklärte mit Blick auf die gegenwärtigen antisemitischen Übergriffe, der Gedenkweg solle ein "Zeichen der Solidarität mit unseren jüdischen Nachbarinnen und Nachbarn" sein. Deren "unbedingter Schutz" sei Aufgabe der gesamten Gesellschaft, betonte Stäblein. Auch Busch-Petersen bezeichnete den Gedenkweg als wichtiges Signal gegen den wiedererstarkten Antisemitismus.

Novemberpogrome

Die Novemberpogrome 1938 – bezogen auf die Nacht vom 9. auf den 10. November 1938 auch (Reichs-)Kristallnacht oder Reichspogromnacht genannt – waren vom nationalsozialistischen Regime organisierte und gelenkte Gewaltmaßnahmen gegen Juden im gesamten Deutschen Reich.

Zerstörte Fenster der Kieler Synagoge nach der Reichspogromnacht (Foto von 1938) / © Stadtarchiv Kiel/Stadtarchiv_kiel (dpa)
Zerstörte Fenster der Kieler Synagoge nach der Reichspogromnacht (Foto von 1938) / © Stadtarchiv Kiel/Stadtarchiv_kiel ( dpa )
Quelle:
KNA