Das geht aus einer am Montag bei einem Treffen im nigerianischen Abuja veröffentlichten Erklärung des Exekutivausschusses des Ökumenischen Rates der Kirchen (ÖRK) hervor.
Humanitäre Hilfe für Gaza
Der Text fordert außerdem "Garantien für die ungehinderte Verteilung und Lieferung lebenswichtiger humanitärer Hilfe, einschließlich Wasser, Lebensmittel, medizinischer Versorgung und Treibstoff, sowie die Wiederherstellung der Stromversorgung und der Internetdienste in Gaza".
Nach dem möglichst raschen "Ende des scheinbar endlosen Kreislaufs von Gewalt und Leid" müssten dessen grundlegende Ursachen angegangen werden, heißt es weiter: "Wir beklagen das erbärmliche Versagen der internationalen Gemeinschaft und der politischen Führer in der Region, die nicht auf der Suche nach einem dauerhaften Frieden auf der Grundlage von Gerechtigkeit und gegenseitiger Achtung der gleichen Menschenwürde und der gleichen Rechte aller beharrlich geblieben sind und den Kreislauf der Gewalt am Laufen gehalten haben."
Beachtung der Menschenwürde
Man bete für einen dauerhaften und gerechten Frieden, "der endlich auf der Anerkennung und Achtung der gottgegebenen Menschenwürde und der gleichen Menschenrechte aller Menschen - Israelis und Palästinenser, Juden, Muslime und Christen gleichermaßen - beruht".
Das Exekutivkomitee appellierte an alle Parteien, die gottgegebene Würde eines jeden Menschen zu achten sowie die Grundsätze des humanitären Völkerrechts. Dazu gehöre auch der Schutz der Zivilbevölkerung und der zivilen Infrastruktur - einschließlich der Krankenhäuser, Kultstätten und heiligen Stätten.
350 Kirchen gehören zum ÖRK
Dem weltweiten Ökumenischen Rat der Kirchen (ÖRK) gehören rund 350 christliche Kirchen und Gemeinschaften aus mehr als 100 Staaten an. Der Dachverband versteht sich als Forum für Austausch und Dialog sowie als Impulsgeber der christlichen Gemeinschaften für Politik, Kultur und Gesellschaft.
Gegründet wurde der Weltkirchenrat 1948 von europäischen und nordamerikanischen Kirchen. Die katholische Kirche ist kein Mitglied. Seit 1965 gibt es aber eine Gemeinsame Arbeitsgruppe von Vatikan und ÖRK.