Geld für Wiederaufbau der Hamburger Synagoge bewilligt

Architekturwettbewerb für den Neubau

Der geplante Wiederaufbau der Hamburger Bornplatzsynagoge rückt einen Schritt näher. Der Haushaltsausschuss des Bundestags bewilligt 13,2 Millionen Euro für das Projekt. Die Synagoge war 1938 verwüstet und später abgerissen worden.

Blick auf die Hamburger Innenstadt. / © carol.anne (shutterstock)
Blick auf die Hamburger Innenstadt. / © carol.anne ( shutterstock )

Das teilte die Stiftung Bornplatzsynagoge am Donnerstagabend in Hamburg mit. Mit dem über die Jahre 2024 und 2025 verteilten Geld werde der Architekturwettbewerb für den Neubau finanziert, erklärte der Vorsitzende des Stiftungsrats Daniel Sheffer.

Ein Bunker muss abgerissen werden

Der Wettbewerb solle noch in diesem Jahr starten. Darüber hinaus dienten die Mittel auch für die Vorarbeit zum Abriss des Bunkers, den die Nationalsozialisten auf dem Grundstück der ehemaligen Synagoge gebaut hatten.

Im vergangenen Jahr war eine Machbarkeitsstudie vorgestellt worden, die mehrere Modelle für den Wiederaufbau der Synagoge enthält.

Das 1906 eröffnete Gebäude am Bornplatz, dem heutigen Joseph-Carlebach-Platz, war das größte jüdische Gotteshaus Norddeutschlands. Im Zuge der November-Pogrome von 1938 wurde der neoromanische Kuppelbau von den Nazis verwüstet und später abgerissen.

Novemberpogrome

Die Novemberpogrome 1938 – bezogen auf die Nacht vom 9. auf den 10. November 1938 auch (Reichs-)Kristallnacht oder Reichspogromnacht genannt – waren vom nationalsozialistischen Regime organisierte und gelenkte Gewaltmaßnahmen gegen Juden im gesamten Deutschen Reich.

Zerstörte Fenster der Kieler Synagoge nach der Reichspogromnacht (Foto von 1938) / © Stadtarchiv Kiel/Stadtarchiv_kiel (dpa)
Zerstörte Fenster der Kieler Synagoge nach der Reichspogromnacht (Foto von 1938) / © Stadtarchiv Kiel/Stadtarchiv_kiel ( dpa )
Quelle:
KNA