"Sicherlich arbeiten die Mitarbeiter des Heiligen Stuhls und des Vatikanstaats treu und ehrlich, aber die Verlockung der Korruption ist so gefährlich, dass wir sehr wachsam sein müssen", sagte er am Montag vor den vatikanischen Revisoren, die er in Audienz empfing.
Der Papst rief die Wirtschaftsprüfer dazu auf, den Finanzchefs im Vatikan bei Sicherheitsvorkehrungen gegen Korruption zu helfen. Er betonte die vollständige Unabhängigkeit des Revisoren-Büros in der vatikanischen Hierarchie und würdigte ihre "entschlossene sowie diskrete Arbeit".
Notwendigkeit absoluter Transparenz
Weiter sagte der Papst: "Unbeschadet der Notwendigkeit absoluter Transparenz bei allen Handlungen dienen Skandale eher dazu, die Seiten der Zeitungen zu füllen, als ein Verhalten in der Tiefe zu korrigieren." Die Revisoren rief er auf, sie sollten sich bei ihrer Arbeit vom Geist der "brüderliche Zurechtweisung" inspirieren lassen.
Dies gelte auch dann, wenn es nötig sei, Fehlverhalten zur Anzeige zu bringen.
In der Revisoren-Behörde arbeiten derzeit elf Mitarbeiter, darunter vier Frauen. Die Befugnisse hat Franziskus im Zuge seiner Kurienreform deutlich gestärkt. Das Amt des Revisors zählt zu den wenigen Ämtern im Vatikan, die auch in der Zeit zwischen zwei Pontifikaten nicht erlöschen.
Im spektakulären Finanzprozess im Vatikan, dessen Ende noch in dieser Woche erwartet wird, spielten die Aussagen des vatikanischen Generalrevisors Alessandro Cassinis Righini eine wichtige Rolle.