Mutmaßlicher Angriff auf Ex-Weihbischof Schwerdtfeger

Behandlung auf Intensivstation

Der frühere Hildesheimer Weihbischof Nikolaus Schwerdtfeger ist in seinem Haus in der Nähe von Hannover angegriffen und schwer verletzt worden. Er habe Wunden im Gesicht und zwei Rippenbrüche erlitten.

Nikolaus Schwerdtfeger / © Romano Siciliani (KNA)
Nikolaus Schwerdtfeger / © Romano Siciliani ( KNA )

Er werde auf der Intensivstation eines Krankenhauses behandelt, sei aber ansprechbar, erklärte ein Bistumssprecher am Sonntag auf Anfrage der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA). Es gehe ihm "den Umständen entsprechend" gut.

Zuerst hatte die "Hannoversche Allgemeine Zeitung" von dem Überfall berichtet und auch von einem Telefonat mit Schwerdtfeger. Dieser habe am Samstagabend einem Mann die Tür geöffnet, der zunächst als Bittsteller geklingelt habe. Dann aber habe dieser ihn beschimpft und ihn heftig ins Gesicht geschlagen. Dabei sei Schwerdtfeger gestürzt und habe sich zwei Rippen gebrochen. Außerdem sei eine Wunde im Gesicht genäht worden. Die Zeitung zitiert ihn mit den Worten "Ich habe noch Glück im Unglück gehabt."

Baldige Genesung gewünscht

Die Menschen im Bistum und auch die Bistumsleitung seien schockiert und "sehr betroffen", sagte der Sprecher der KNA: "Wir wünschen ihm gute und baldige Genesung. Viele schließen ihn in ihr Gebet ein und hoffen, dass er rasch wieder gesund wird."

Schwerdtfeger feierte am 1. Oktober seinen 75. Geburtstag, am Tag darauf hatte Papst Franziskus seinen altersbedingten Rücktritt angenommen. Er war 28 Jahre Weihbischof und hatte nach dem altersbedingten Rücktritt von Bischof Norbert Trelle im Herbst 2017 fast ein Jahr lang übergangsweise das Bistum geleitet, bis der aktuelle Bischof Heiner Wilmer sein Amt antrat. Ein Weihbischof unterstützt den Leiter eines Bistums, den Diözesanbischof, in dessen Leitungsaufgaben. 

Bistum Hildesheim

Hildesheimer Dom / © Daniel Pilar (KNA)
Hildesheimer Dom / © Daniel Pilar ( KNA )

Zur Diözese Hildesheim zählen rund 538.000 Katholiken im östlichen Niedersachsen und im Norden Bremens. Das rund 30.000 Quadratkilometer große Bistum reicht von der Nordseeküste bis zu den südlichen Ausläufern des Harzes bei Göttingen und Duderstadt. Die Katholiken bilden im Bistum in fast allen Regionen der Diözese eine Minderheit (Diaspora).

Es zählt 119 Kirchengemeinden in 17 Dekanaten. Heiner Wilmer ist der 71. Bischof des Bistums. Er folgt auf Bischof Norbert Trelle, dessen altersbedingten Rücktritt Papst Franziskus am 9. September 2017 annahm.

Quelle:
DR , KNA