Papst betet für Erdbebenopfer in China und warnt vor Konsum

Trost und Hilfe für Betroffene

Papst Franziskus hat bei der wöchentlichen Generalaudienz für die Opfer des jüngsten Erdbebens in China gebetet. Außerdem hat er kurz vor Weihnachten an die alte Krippen-Tradition erinnert und vor übertriebenem Konsum gewarnt.

Papst Franziskus spricht während der Generalaudienz am 6. Dezember 2023 im Vatikan. / © Alessia Giuliani/CPP (KNA)
Papst Franziskus spricht während der Generalaudienz am 6. Dezember 2023 im Vatikan. / © Alessia Giuliani/CPP ( KNA )

Papst Franziskus sagte: "Ich bin in Gedanken und im Gebet der unter dem Erdbeben leidenden Bevölkerung nahe und ermutige jene, die Hilfe bringen." 

Ma Lianqiang trauert um seine Frau, die bei dem Erdbeben im Dorf Yangwa in der Nähe der Stadt Dahejia in der nordwestchinesischen Provinz Gansu getötet wurde. Das Erdbeben der Stärke 6,2 erschütterte am späten Montagabend den Nordwesten Chinas.  / © Ng Han Guan (dpa)
Ma Lianqiang trauert um seine Frau, die bei dem Erdbeben im Dorf Yangwa in der Nähe der Stadt Dahejia in der nordwestchinesischen Provinz Gansu getötet wurde. Das Erdbeben der Stärke 6,2 erschütterte am späten Montagabend den Nordwesten Chinas. / © Ng Han Guan ( dpa )

Er bitte Gott um seinen Segen, damit er den Betroffenen Trost und Hilfe bringe. 

Paradoxe Konsumgesellschaft kurz vor Weihnachten

Außerdem rief er zu der Rückbesinnung auf einfache Werte auf.  "Heute ist die Gefahr groß, das zu verlieren, was im Leben zählt, und vor Weihnachten wird sie paradoxerweise noch größer: durch eine Konsumgesellschaft, die den Sinn untergräbt und keinen inneren Raum für Wunder lässt." Die Betrachtung von Weihnachtskrippen bietet nach seinen Worten Gelegenheit, um wieder zu den Ursprüngen zurückzukehren.

Franziskus äußerte sich anlässlich der Nachstellung der Szene von Christi Geburt durch den Bettelmönch Franz von Assisi, die sich der Legende nach vor 800 Jahren in dem mittelitalienischen Dorf Greccio zutrug. Von der katholischen Kirche wird dies als Ursprung der Krippen-Tradition gefeiert. 

Weihnachtsevangelium in einer Höhle

Angeblich stellte der Gründer des Franziskanerordens zu Weihnachten 1223 mit einigen Ordensbrüdern und Hirten das Weihnachtsevangelium in einer Höhle nach, um den Einheimischen das Geschehen verständlicher zu machen.

Der Papst gilt als Liebhaber von Weihnachtskrippen. Er hat dazu einen Apostolischen Brief ("Admirabile Signum") verfasst. Franziskus war auch schon in Greccio, wo heute ein Franziskanerkloster steht, zu Besuch. Der heilige Franz von Assisi ist auch Namensgeber des Papstes.

Grüße ohne Vorbehalte 

Papst Franziskus hat außerdem die Arbeit der Seenotretter-Organisation Mediterranea Saving Humans gelobt. Bei der Generalaudienz im Vatikan sagte der Papst am Mittwoch zu den im Saal anwesenden Mitgliedern des Vereins: "Ich grüße auch die Gruppe von Mediterranea Saving Humans. Die fahren raus aufs Meer, um jene bedauernswerten Menschen zu retten, die aus der Sklaverei in Afrika geflohen sind. Die machen eine gute Arbeit und retten so viele Menschen."

Um die Finanzierung der Aktivitäten von Mediterranea wird derzeit in Italien gestritten. In Medienberichten war behauptet worden, der Gruppe um den Aktivisten Luca Casarini sei es gelungen, auch erhebliche kirchliche Gelder für ihre Arbeit zu erhalten. Die Förderung illegaler Einwanderung steht in Italien unter Strafe.

Generalaudienz des Papstes

Jeden Mittwoch findet – zumeist vormittags um 10:30 Uhr – eine sogenannte Generalaudienz (Mittwochaudienz) des Papstes auf dem Petersplatz vor dem Petersdom statt. In den Wintermonaten und bei schlechtem Wetter findet sie in der Vatikanischen Audienzhalle statt. Während der Corona-Pandemie wurde sie aus der Bibliothek gestreamt.

Generalaudienz in Rom / © Alfred Diebold
Generalaudienz in Rom / © Alfred Diebold
Quelle:
dpa , KNA