Bischof Bilz kündigt kirchliches Engagement im Wahljahr an

Für Freiheit und Demokratie

Sachsens evangelischer Landesbischof Tobias Bilz sorgt sich mit Blick auf rechtsextreme Parteien und das Wahljahr 2024 um die Menschenwürde. Die Werte der AfD hält er für nicht vereinbar mit dem christlichen Glauben.

Autor/in:
Katharina Rögner
Teilnehmer der Initiative gegen Rechts demonstrieren gegen das Wahlergebnis der AfD bei den Landtagswahlen in Hessen / © Alex Kraus (dpa)
Teilnehmer der Initiative gegen Rechts demonstrieren gegen das Wahlergebnis der AfD bei den Landtagswahlen in Hessen / © Alex Kraus ( dpa )

"Ich äußere mich nicht in erster Linie parteipolitisch, sondern spreche von Haltungen, Werten und von Grundeinstellungen, die sich in unserem Land verstärken könnten und dann unsere Gesellschaft prägen werden", sagte der Bischof der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Sachsens dem Evangelischen Pressedienst (epd).

Tobias Bilz aus Dresden ist der neue Landesbischof der evangelischen Landeskirche in Sachsen / © Ronald Bonß (dpa)
Tobias Bilz aus Dresden ist der neue Landesbischof der evangelischen Landeskirche in Sachsen / © Ronald Bonß ( dpa )

In Sachsen, Thüringen und Brandenburg werden im September neue Landtage gewählt. Bilz sagte: "Ich mache mir Sorgen darüber, dass eine Partei, die man als rechtsextrem bezeichnen muss, in Sachsen politisch in die Verantwortung kommen könnte." Er fügte hinzu: "Meine Sorge geht konkret dahin, dass wir uns in eine Richtung bewegen, in der die Menschenwürde in Gefahr gerät."

Engagement für freiheitlich-demokratische Werte

Zu den bevorstehenden Wahlen sei die Zivilgesellschaft aufgefordert, sich für die freiheitlich-demokratische Grundordnung zu engagieren. "Es ist uns Christinnen und Christen nicht egal, in welcher Gesellschaft wir leben", sagte Bilz im epd-Gespräch. Das sei ein wesentlicher Grund für das Engagement der Kirche. 

Die Landeskirche plane zur Wahl Aktionen auf verschiedenen Ebenen. Kirchgemeinden, Werke und Einrichtungen würden sich zu Wort melden.

Bilz kündigte zudem an: "Wir werden auch auf Landesebene Wortmeldungen zur Wahl haben und das mit Aktionen verknüpfen, wahrscheinlich mehr und deutlicher als bei bisherigen Wahlen." Die Evangelisch-Lutherische Landeskirche Sachsens stehe dazu auch in Abstimmung mit der katholischen Kirche.

AfD-Kandidat gewinnt erstmals OB-Wahl

Nach dem Sieg ihres Kandidaten bei der Oberbürgermeisterwahl in Pirna geht die AfD selbstbewusst in das Wahljahr 2024. "Wir wollen hier in Sachsen gewinnen, wir wollen deutlich gewinnen, wir wollen an die 40 Prozent rankommen. Das ist eine Steilvorlage für unsere Partei für das nächste Jahr", sagte der sächsische AfD-Chef Jörg Urban der Deutschen Presse-Agentur. Die AfD habe gezeigt, "dass es geht", dass sie mit einem deutlichen Vorsprung auch gegen die CDU und die Freien Wähler gewinnen könne.

Parteiloser AfD-Kandidat Tim Lochner / © Sebastian Kahnert (dpa)
Parteiloser AfD-Kandidat Tim Lochner / © Sebastian Kahnert ( dpa )
Quelle:
KNA