Bischof Michael Gerber lässt den Prunk-Baldachin über dem Bischofssitz im Fuldaer Dom abbauen. Das purpurrote Stoffdach sei einst ein Zeichen des Fürstabts und damit ein Ausdruck feudaler Herrschaft gewesen. Jetzt passe er nicht mehr in die Zeit, teilte das Bistum am Donnerstag mit.
![Bischof Michael Gerber / © Angelika Zinzow (KNA) Bischof Michael Gerber / © Angelika Zinzow (KNA)](/system/files/styles/w21_dmr_theme_embed_xs_1x/private/image/190701-93-000007.jpg.avif?itok=kwBlaMwb)
Der Baldachin wird bis zum Beginn der vorösterlichen Fastenzeit abgebaut. Erhalten bleibt das hinter dem Sitz angebrachte bischöfliche Wappen. Der bischöfliche Sitz im Altarraum sei auch ohne Dach durch seine erhöhte Position und das Wappen klar erkennbar.
Altarraum frei von Einbauten weiterentwickeln
Der Bischofs-Baldachin ist dem aus dem 18. Jahrhundert stammenden Original für den damaligen Fürstabt Amand von Buseck nachempfunden.
![Im Altarraum des Fuldaer Domes wird bis zum Beginn der Fastenzeit der Baldachin über dem Sitz des Bischofs abgebaut. Der Bischofsstuhl und das Wappen mit seinem Leitwort bleiben auch künftig erhalten. / © Burkhard Beintken (Bistum Fulda) Im Altarraum des Fuldaer Domes wird bis zum Beginn der Fastenzeit der Baldachin über dem Sitz des Bischofs abgebaut. Der Bischofsstuhl und das Wappen mit seinem Leitwort bleiben auch künftig erhalten. / © Burkhard Beintken (Bistum Fulda)](/system/files/styles/w21_dmr_theme_embed_xs_1x/private/image/Baldachin-3_0.jpg.avif?itok=NM2j0WIP)
Buseck leitete das Bistum von 1737 bis 1756. Das historische Original ist im Fuldaer Dommuseum ausgestellt. Die Fürstäbte übten zugleich weltliche wie kirchliche Macht aus.
Das Bistum betonte, der Abbau des Baldachins biete zugleich die langfristige Möglichkeit, "den Altarraum frei von Einbauten weiterzuentwickeln". Vorerst seien aber keine weiteren Veränderungen geplant.