Bistum Fulda wartet für Fledermäuse mit Sanierungsarbeiten

"Fledermausmütter mit ihren Baby-Fledermäusen"

Im Dachstuhl des ehemaligen Fuldaer Priesterseminars hat es sich eine umfangliche Fledermaus-Familie bequem gemacht. Deswegen will das Bistum Fulda mit seiner Sanierung warten, bis die Fledermäuse dann ihr Winterquartier beziehen.

Symbolbild Fledermaus / © Salparadis (shutterstock)

Rund 145 Große Mausohren, eine heimische Fledermausart mit einer Spannweite von bis zu 40 Zentimetern, seien dort aktuell beheimatet, darunter "Fledermausmütter mit ihren Baby-Fledermäusen", teilte das Bistum Fulda am Freitag mit.

Große Mausohren im Dachstuhl stehen unter Schutz

Wie alle anderen Fledermausarten stehen die Große Mausohren unter Schutz. Darauf nehme das Bistum bei den anstehenden Sanierungsarbeiten in dem historischen Dachstuhl Rücksicht.

Große Mausohren, Myos Myotis / © All-stock-photos (shutterstock)
Große Mausohren, Myos Myotis / © All-stock-photos ( shutterstock )

Es handele sich um einen alten Dachstuhl, der nicht gedämmt sei und über zahlreiche Einfluglöcher verfüge, sagte Astrid Schlegel von der Bauabteilung des Bistums.

Geschützte Kinderstube für Fledermaus-Jungtiere

Die Tiere hätten jede Menge Möglichkeiten, sich an den alten Nadelholzbalken oder Dachlatten festzukrallen. Insgesamt knapp 400 Quadratmeter Fläche umfasst der Dachstuhl.

Die Jungtiere könnten in der geschützten Kinderstube erste Flugversuche starten und sich so für ihre Reise in Richtung Milseburgtunnel vorbereiten – einem ehemaligen Eisenbahntunnel im hessischen Teil der Rhön.

Sanierungsarbeiten erst nach Auszug der Fledermäuse

Dort überwintern die Tiere in den kalten Monaten. Die Sanierungsarbeiten fänden deshalb "bewusst im Winter statt, wenn die Tiere ausgezogen sind", so Schlegel.

Dabei will das Bistum darauf achten, dass die Fledermäuse auch im nächsten Sommer wieder in den Dachstuhl einziehen könnten. Denn Fledermäuse seien ortstreue "Gewohnheitstiere".

Tierethik stößt auf immer breiteres Interesse

Schon auf der ersten Seite zieht sich beim Lesen der Magen zusammen: Die französische Philosophin Corine Pelluchon listet in ihrem "Manifest für die Tiere" auf, wo Tiere nicht artgerecht behandelt, gequält und getötet werden. Von Tierversuchen über überfüllte Tierheime bis zu Schlachthäusern: "Überall dort herrschen Unglück und Ungerechtigkeit." So wie die Menschheit Tiere behandle, drohe sie ihre eigene Seele zu verlieren, schreibt Pelluchon.

Ein männliches Küken (dpa)
Ein männliches Küken / ( dpa )
Quelle:
KNA