Nun sei die Zeit zu handeln, sagte der Bischof der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz am Samstag im RBB-Hörfunk.
Die Studie zeige die spezifischen Merkmale einer evangelischen Kirche, "die täterbegünstigende Strukturen ermöglichen".
Dazu gehörten etwa unscharfe Trennungen von privat und dienstlich sowie mit Blick auf die notwendige Aufklärung und Aufdeckung unklare Zuständigkeiten.
"Toxische Strukturen des Patriarchats"
Stäblein betonte, nicht zu übersehen sei außerdem, "dass alle Täter männlich sind". Dabei sprach er von "toxischen Strukturen des Patriarchats". Dies müsse ein Ende haben, "diese Bedingungen gilt es auszutrocknen".
Manches sei in den vergangenen Jahren bereits getan worden. Der Bischof verwies unter anderem auf Präventionskonzepte und Interventionspläne sowie auf Gesetze und Verordnungen zum Schutz vor sexualisierter Gewalt, die alle Mitarbeitenden verpflichten.
"Jetzt gilt: weiter, verstärkt Aufarbeiten"
"Sehr viel bleibt noch zu tun", ergänzte Stäblein: "Jetzt gilt: weiter, verstärkt Aufarbeiten. Und daraus die notwendigen Konsequenzen ziehen."
Das von der Evangelischen Kirche in Deutschland beauftragte unabhängige Forscherteam sprach von mindestens 2.225 Betroffenen und 1.259 mutmaßlichen Tätern bundesweit. Die Forscher betonten, dass dies nur "die Spitze der Spitze des Eisbergs" sei, weil vor allem Disziplinar-, kaum aber Personalakten eingesehen wurden.