Bischof Kohlgraf fordert mehr Schutz von Migranten

"Jeder einzelne Mensch hat Würde"

Nach Einschätzung des Mainzer Bischofs Peter Kohlgraf gewinnen in Deutschland aggressive, fremdenfeindliche Töne immer mehr die Oberhand. Mit der Forderung nach einer "Remigration" von Migranten sei eine Grenze überschritten worden.

Bischof Peter Kohlgraf / © Maximilian von Lachner (SW)
Bischof Peter Kohlgraf / © Maximilian von Lachner ( SW )

"Besonders Migrantinnen und Migranten werden zum Feindbild", sagte Kohlgraf am Samstag in Mainz bei der Kundgebung "Demokratie schützen - Rechtsextreme stoppen" laut Redemanuskript. Mit der Forderung nach einer "Remigration" von Migranten sei eine Grenze überschritten worden, so der Bischof. 

Bezug auf Treffen von Rechtsextremen 

Er bezog sich dabei auf Recherchen des Netzwerks Correctiv zu einem Treffen Rechtsextremer im November in Potsdam, an dem auch hochrangige AfD-Mitglieder teilnahmen. 

Dabei ging es den Recherchen zufolge unter dem Schlagwort "Remigration" um eine Strategie für eine massenhafte Umsiedlung von Migrantinnen und Migranten.

Gerade die Fremden unterschützen

Kohlgraf betonte: "Jeder einzelne Mensch hat Würde, unabhängig von seiner Herkunft, seinem Geschlecht, seiner Religion." Das sei das christliche Menschenbild. 

Zu einem Rechtsstaat gehöre das politische Bemühen, jedem einzelnen Menschen die Möglichkeit zu eröffnen, sich zu entfalten und ein gutes Leben zu führen. Biblische Überzeugung sei, dass gerade die Fremden, die Armen und die Schutzbedürftigen unterstützt werden müssten.

Quelle:
KNA