Er ist angeklagt wegen dem Besitz kinderpornografischer Inhalte, sexueller Missbrauch von Kindern sowie die Verletzung des höchstpersönlichen Lebensbereichs und von Persönlichkeitsrechten durch Bildaufnahmen in neun Fällen, wie die Generalstaatsanwaltschaft Bamberg am Mittwoch mitteilte. Der Mann war von 2017 bis 2020 Hilfskraft bei den Domsingknaben. Die Anklage wurde laut Mitteilung bereits am 24. Januar erhoben.
Jahrelange Ermittlungen waren vorausgegangen
Vorausgegangen waren jahrelange Ermittlungen durch die Kriminalinspektion Augsburg und das Zentrum zur Bekämpfung von Kinderpornografie und sexuellem Missbrauch im Internet bei der Generalstaatsanwaltschaft Bamberg. Bei der Durchsuchung der Wohnung des Angeklagten seien mehrere Computer und Smartphones sichergestellt worden.
Auf ihnen seien kinderpornografische Bilder entdeckt worden. Auf Videoaufnahmen seien männliche Kinder und Jugendliche zu sehen gewesen. Anhand der gefilmten Räumlichkeiten sei schnell der Verdacht aufgekommen, dass es sich um heimlich gefilmte Domsingknaben handeln könnte.
Ermittler versuchten die Betroffenen zu identifizieren
Die Ermittler hätten aufwendig versucht, die Betroffenen zu identifizieren und als Zeugen zu vernehmen. In neun Fällen habe man mutmaßliche Tatorte und Tatzeiten so genau konkretisieren können, um Anklage zu erheben. Die Aufnahmen sollen zwischen 2018 und 2020 heimlich in unterschiedlichen Duschen und Toiletten, auch in der damaligen Wohnung des Angeklagten in Augsburg, entstanden sein. In einem Fall habe sich der Verdacht auf sexuellen Missbrauch eines 13-Jährigen ergeben. Da der Angeklagte zu einigen mutmaßlichen Tatzeitpunkten jünger als 21 war, wurde Anklage vor dem Jugendschöffengericht des Amtsgerichts Augsburg erhoben.