Internationales Bischofstreffen in Augsburg geplant

"Raum für Begegnung und Freundschaft"

Unter dem Motto "Einheit wagen" kommen vom 27. Februar bis 1. März in Augsburg 60 Bischöfe verschiedener Konfessionen und von vier Kontinenten zusammen. Es handelt sich um das 40. Ökumenische Bischofstreffen der Fokolar-Bewegung.

Augsburger Dom / © Tatsuo Nakamura (shutterstock)

Dies teilte die Fokolar-Bewegung am Dienstag in München mit. Die Ökumene-Konferenz findet demnach auf Einladung der Fokolare und des katholischen Augsburger Bischofs Bertram Meier statt.

Die geistliche Gemeinschaft der Fokolare wurde 1943 von der italienischen Lehrerin Chiara Lubich (1920-2008) gegründet. Sie ist innerhalb der katholischen Kirche entstanden und ökumenisch sowie interreligiös ausgerichtet. Der Name rührt von einem Wort für Herdfeuer. Weltweit haben die Fokolare heute nach eigenen Angaben etwa zwei Millionen Zugehörige beziehungsweise 120.000 Mitglieder, davon 35.000 beziehungsweise 3.500 in Deutschland.

Kardinal Pierbattista Pizzaballa, Lateinischer Patriarch von Jerusalem, bei einer Messe am 1. Oktober 2023 in der Basilika Santa Maria Maggiore in Rom. / © Cristian Gennari/Romano Siciliani (KNA)
Kardinal Pierbattista Pizzaballa, Lateinischer Patriarch von Jerusalem, bei einer Messe am 1. Oktober 2023 in der Basilika Santa Maria Maggiore in Rom. / © Cristian Gennari/Romano Siciliani ( KNA )

Geistliche Impulse und liturgische Feiern

Auf dem Programm des Bischofstreffens stehen laut Mitteilung etwa geistliche Impulse aus der Spiritualität der Fokolar-Bewegung und liturgische Feiern in unterschiedlichen christlichen Traditionen. Erwartet wird unter anderen die Fokolar-Präsidentin Margaret Karram. Zudem ist eine Videobotschaft des Lateinischen Patriarchen von Jerusalem, Kardinal Pierbattista Pizzaballa, angekündigt.

Brendan Leahy, katholischer Bischof aus dem irischen Limerick, sagte: "Wir wollen Raum für Begegnung und Freundschaft schaffen. Es geht um eine Standortbestimmung der Ökumene heute, aber auch darum, unser Leben zu teilen, miteinander Zeugen der Freude und der Kraft des Glaubens zu sein, der unser Leben trägt und uns als Brüder und Schwestern verbindet."

25 Jahre nach der Rechtfertigungslehre 

Das Bischofstreffen findet 25 Jahre nach der Gemeinsamen Erklärung zur Rechtfertigungslehre statt. Dieses vom Päpstlichen Rat zur Förderung der Einheit der Christen und dem Lutherischen Weltbund erarbeitete Dokument wurde 1999 in Augsburg unterzeichnet.

Es räumte eine zentrale theologische Streitfrage weitestgehend aus dem Weg, die zur Spaltung zwischen reformatorischer und katholischer Kirche beitrug. Die Erklärung stellte einen Konsens in Grundfragen der Rechtfertigungslehre fest: Lutheraner und Katholiken sind sich demnach einig, dass der Mensch allein auf die rettende Gnade Gottes angewiesen ist. Die Frage der Rechtfertigung, also der Erlösung des Menschen, ist das Zentrum reformatorischer Theologie.

Fokolare-Bewegung

Die sogenannte neue geistliche Gemeinschaft der Fokolare wurde vor rund 78 Jahren von der italienischen Volksschullehrerin Chiara Lubich (1920-2008) aus Trient gegründet. Der Name rührt von einem örtlichen Wort für Herdfeuer, in Anlehnung an die Wärme und Geborgenheit von Flammen und der sich darum sammelnden Familie.

Chiara Lubich, Gründerin der ökumenischen Fokolar-Bewegung (KNA)
Chiara Lubich, Gründerin der ökumenischen Fokolar-Bewegung / ( KNA )
Quelle:
KNA