"Herr, gib uns deinen Frieden!" Dieser bekannte Kanon erklang zu Beginn des Konzertes am 1. April 2022 von nur einer Knabenstimme gesungen. Dann setzten nacheinander alle vier Chöre der Dommusik ein und füllten die gesamte Kathedrale mit ihrem Gesang.
Die Hoffnung auf Frieden erklang an dem Abend immer wieder, dabei sangen die Chöre auch in ukrainischer Sprache. Dieses Zeichen der Solidarität rührte auch die ukrainische Generalkonsulin für Nordrhein-Westfalen, Iryna Shum. In ihrer Ansprache dankte sie den Mitgliedern der Dommusik und betonte die Tapferkeit ihres Volkes im Kampf gegen den russischen Aggressor. Mehrmals wurde ihre Rede durch Applaus unterbrochen.
Domdechant Robert Kleine fand an dem Abend die richtigen Worte zwischen Hoffnung auf Frieden, Verzweiflung angesichts der sinnlosen Gewalt und der großen Hilfe, die die Ukraine in ganz Europa erfährt.
Das Benefizkonzert war nur eine Aktion von mehreren der Dommusik zugunsten der Menschen in der Ukraine. Dazu gehörte auch eine Sachspenden-Sammelaktion im Foyer der Kölner Dommusik oder eine Unterkunftsvermittlung innerhalb des Dommusik-Netzwerkes.
Domorganist Prof. Dr. Winfried Bönig spielte mehrere Werke auf der Domorgel, Domkapellmeister Eberhard Metternich leitete den Domchor und das Vokalensemble Kölner Dom. Patricia Langenmantel dirigierte den Mädchenchor am Kölner Dom und Winfried Krane die Domkantorei. Alle Chöre führten Werke von ukrainischen Komponisten oder Werke in ukrainischer Sprache auf.
Am Ende des knapp zweistündigen Konzerts sangen noch einmal alle Chöre zusammen. Von Henry Purcell erklang der Chorsatz "Für das Heil, Herr, aller Völker". Darin heißt es: "Ohne Hass, Tod und Zerstörung möge diese Erde sein!" Der drängende Wunsch nach Frieden stand damit auch am Ende des Konzertes im Zentrum.
DOMRADIO.DE sendet den Anlass des zweiten Jahrestages des Kriegsbeginn am 24. Februar 2022 den Mitschnitt am Sonntagabend ab 20 Uhr im Radioprogramm. Hier gibt es das Konzert als Video.
Programm:
Alle Chöre gemeinsam: Herr, gib uns deinen Frieden (Kanon)
Kölner Domchor:
1. Da pacem Domine Melchior Franck
(1580-1639)
2. Gebet für die Ukraine Valentin Silvestrov
(Männerchor) (* 1937)
3. Richte mich, Gott Felix Mendelssohn Bartholdy
(1809-1847)
4. Otche nash (Vater unser) Mykola Leontovych
(1877-1921)
Winfried Bönig (Orgel) 8‘
Psalm Prelude op. 32,3 (über Ps 23,4) Herbert Howells
(„Muss ich auch wandern in finsterer Schlucht, ich fürchte kein Unheil“) (1892-1983)
Vokalensemble Kölner Dom
1. Da pacem Arvo Pärt
(* 1935)
2. Wie liegt die Stadt so wüst Rudolf Mauersberger
(1889-1971)
3. Bogoroditse Devo Sergeij Rachmaninow
(1873-1943)
4. Otche nash (Vater unser) Rihards Dubra
(* 1964)
Winfried Bönig (Orgel)
Prologus tragicus op. 86,1 Sigfrid Karg-Elert
(1877-1933)
Mädchenchor am Kölner Dom
1. Da pacem Domine Charles Gounod
(1818-1893)
2. When I am afraid (aus Psalm 56) Michael Bojesen
(* 1960)
3. I am my brothers keeper Knut Nystedt
(1915-2014)
4. Shedrik (Carol of the bells) (ukrainisch) Mykola Leontovych
(1877-1921)
Domkantorei Köln, George Warren (Orgel)
1. Verleih uns Frieden Felix Mendelssohn Bartholdy
(1809-1847)
2. Wie lieblich sind die Boten (aus: Paulus) Felix Mendelssohn Bartholdy
3. Crux fidelis Colin Mawby
(1936-2019)
4. Sagt es, die ihr erlöset seid (aus: Lobgesang) Felix Mendelssohn Bartholdy
Abschluss:
Alle Chöre gemeinsam:
Für das Heil, Herr, aller Völker Henry Purcell (1659-1695)