Trotz des Neins aus dem Vatikan will das Zentralkomitee der deutschen Katholiken an einem zentralen Ziel des kirchlichen Reformdialogs in Deutschland festhalten.
Das höchste repräsentative Gremium der katholischen Laien werde weiter darauf dringen, in einem Gremium gemeinsam mit den Bischöfen "zu beraten und zu entscheiden", betonte ZdK-Präsidentin Irme Stetter-Karp am Freitag in einem Interview des Portals katholisch.de.
Dialog zur Zukunft der Kirche in Deutschland
Sie reagierte damit auf die Debatte zum Fortgang des Dialogs zur Zukunft der Kirche in Deutschland im Rahmen des sogenannten Synodalen Ausschusses. Dieser Ausschuss soll unter anderem einen Synodalen Rat vorbereiten, in dem Bischöfe und Laien Grundsatzentscheidungen zum kirchlichen Leben fällen. Genau das hat der Vatikan mehrfach untersagt, zuletzt in einem von mehreren hochrangigen Kardinälen unterzeichneten und von Papst Franziskus approbierten Brief am vergangenen Wochenende.
Die deutschen Bischöfe nahmen daraufhin bei ihrer von Montag bis Donnerstag laufenden Vollversammlung in Augsburg die Abstimmung über die Satzung zum Synodalen Ausschuss von der Tagesordnung.
Suche nach Fortsetzungsmöglichkeiten
Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Georg Bätzing, erklärte zum Abschluss, man wolle in Gesprächen mit Rom und dem ZdK nach Möglichkeiten suchen, wie der Reformdialog nun fortgeführt werden könne.
Die zweite Sitzung des Synodalen Ausschusses ist für Mitte Juni in Mainz geplant. Auf die Frage, ob die Mitglieder des Gremiums nun ohne Satzung weiterarbeiten, sagte Stetter-Karp: "Ich kann mir das im Moment nicht vorstellen. Denn ich habe da eine Reihe von grundsätzlichen Bedenken." Grundsätzlich habe sie keinen Zweifel daran, dass die Mehrheit der deutschen Bischöfe den Synodalen Weg weitergehen wolle, sagte Stetter-Karp. "Die Frage ist eher, ob sich diese Haltung auch in Taten der Bischofskonferenz umsetzt."