Jerusalemer Patriarch fordert Feuerpause im Gaza-Krieg

"Man muss nur wollen"

Der ranghöchste Katholik im Heiligen Land fordert erneut eine Waffenruhe im Gazastreifen. "Man muss diese blinde Gewalt überwinden, die alle blendet", sagte der Jerusalemer Patriarch, Kardinal Pierbattista Pizzaballa.

Palästinensische Gebiete, Rafah: Palästinensische Kinder begutachten ein beschädigtes Haus nach einem israelischen Bombardement / © Abed Rahim Khatib (dpa)
Palästinensische Gebiete, Rafah: Palästinensische Kinder begutachten ein beschädigtes Haus nach einem israelischen Bombardement / © Abed Rahim Khatib ( (Link ist extern)dpa )

Er äußerte sich gegenüber dem Online-Portal Vatican News am Montag. "Es ist Zeit, ein neues Kapitel zu öffnen und an Lösungen des Konflikts zu denken, die nichts mit Gewalt, Bomben oder Ähnlichem zu tun haben."

Kardinal Pierbattista Pizzaballa, Lateinischer Patriarch von Jerusalem, bei der Messe in der Basilika Santa Maria Maggiore in Rom / © Cristian Gennari/Romano Siciliani (KNA)
Kardinal Pierbattista Pizzaballa, Lateinischer Patriarch von Jerusalem, bei der Messe in der Basilika Santa Maria Maggiore in Rom / © Cristian Gennari/Romano Siciliani ( (Link ist extern)KNA )

Er sei in ständigem Kontakt mit der katholischen Pfarrei in Gaza, berichtet der Kardinal weiter. Die Lage dort werde jeden Tag dramatischer. Zu den Verhandlungen zwischen der Terrororganisation Hamas und den Vermittlerstaaten USA und Katar für eine Feuerpause sagte er: "Die nötigen Elemente für eine mögliche Waffenruhe gibt es - und es gab sie immer. Man muss nur wollen." 

"Freiheit und Würde für Israelis und Palästinenser"

Sowohl Israel als auch die Hamas müssten zu Kompromissen bereit sein. Nach fünf Monaten seit dem 7. Oktober sei Ermüdung auf allen Seiten zu spüren. "Die Zeit ist reif, andere Wege einzuschlagen."

Nach Einschätzung Pizzaballas wollen beide Parteien angesichts der schweren Krise eine langfristige Lösung. Als die einzig mögliche erscheine die Zwei-Staaten-Lösung. Diese sei aber technisch nicht einfach. Der Kardinal forderte Wege, die "Stabilität, Freiheit und Würde für Israelis und Palästinenser garantieren".