Schweden streicht der russisch-orthodoxen Kirche Zuschüsse

Bedenken bei der Sicherheit

Nach einer Überprüfung der russischen orthodoxen Kirche in Schweden haben die Stockholmer Behörden beschlossen, der Gemeinde im Jahr 2024 keine Zuschüsse mehr zu gewähren. Als Erklärung wurden Sicherheitsbedenken genannt.

Symbolbild Orthodoxer Priester / © Mila Drumeva (shutterstock)
Symbolbild Orthodoxer Priester / © Mila Drumeva ( shutterstock )

Säpo, der schwedische Sicherheitsdienst, "geht davon aus, dass der russische Staat die Russische Orthodoxe Kirche des Moskauer Patriarchats in Schweden als Plattform für nachrichtendienstliche Aktivitäten und andere sicherheitsgefährdende Aktivitäten in Form von Einflussnahme gegen Schweden nutzt", wird der Dienst in schwedischen Medien zitiert. Der Säpo-Erklärung zufolge hat die Kirche bislang auch Finanzmittel vom russischen Staat erhalten.

Unterstützung des Krieges

Die Agentur für die Unterstützung religiöser Gemeinschaften habe nun auf Grundlage des Berichts beschlossen, der russisch-orthodoxen Kirche 2024 keine Mittel mehr zu gewähren. Zu Begründung nennt die Agentur aber auch Erklärungen von Patriarch Kyrill zur Unterstützung des Krieges. 

Trotz ihrer Entscheidung, die Finanzierung zurückzuhalten, stellt die Agentur fest: "Vertreter der Glaubensgemeinschaft haben bei den Gesprächen betont, dass sie den Krieg in der Ukraine nicht unterstützen oder Gewalt befürworten und dass die Glaubensgemeinschaft ausschließlich spirituelle und friedensstiftende Ziele verfolgt."

Eine Gemeinde der russisch-orthodoxen Auslandskirche (ROCOR) wurde schon im vergangenen Juni aus der Kirche verwiesen, die sie seit 2020 in Malmö gemietet hatte, weil sie zum Moskauer Patriarchat gehört.

Russisch-orthodoxe Kirche

Die russisch-orthodoxe Kirche ist mit rund 150 Millionen Gläubigen die mit Abstand größte orthodoxe Nationalkirche. In Russland bekennen sich gut zwei Drittel der Bevölkerung zu ihr - etwa 100 Millionen Menschen. Fast alle übrigen früheren Sowjetrepubliken zählt das Moskauer Patriarchat ebenfalls zu seinem kanonischen Territorium.

Russisch-orthodoxe Kirche mit Baugerüst / © Balakate (shutterstock)
Russisch-orthodoxe Kirche mit Baugerüst / © Balakate ( shutterstock )
Quelle:
KNA