Papst beruft neue Nobelpreisträger in Wissenschaftsakademie

Team vergrößert sich auf 88

Papst Franziskus hat zwei weitere Nobelpreisträger in seine Akademie für die Wissenschaften berufen. Zwei der insgesamt sechs neuen Mitgliedern wurden mit dem Nobelpreis für Physik ausgezeichnet, wie der Vatikan mitteilte.

Papst Franziskus / © Cristian Gennari/Romano Siciliani (KNA)
Papst Franziskus / © Cristian Gennari/Romano Siciliani ( KNA )

Das sind die US-Amerikanerin Andrea Ghez (58) und der Schweizer Didier Queloz (58). Zudem berief Franziskus in die Päpstliche Akademie den schwedischen Umweltwissenschaftler Örjan Gustafsson (56), den englischen Neurowissenschaftler Demis Hassabis (47), den uruguayischen Biochemiker Rafael Radi Isola (60) sowie den südafrikanischen Mathematiker Batmanathan Dayanand Reddy (70).

Akademie beschäftigt sich mit Wissenschaftspolitik und Bioethik 

Die Akademie beschäftigt sich etwa mit Wissenschaftspolitik, Bioethik und Problemen in Entwicklungsländern. Geleitet wird sie von dem Bonner Agrarwissenschaftler Joachim von Braun (73). Ihre Mitglieder wählen die Akademiker selbst; der Papst beruft sie anschließend. Die Akademie bezeichnet sich als unabhängige Einrichtung des Heiligen Stuhls.

Durch die neuen Berufungen steigt die Zahl der Nobelpreisträger in der Akademie auf insgesamt 88 Wissenschaftler. Darunter waren etwa der dänische Physiker Niels Bohr (1885-1962), der britische Bakteriologe und Penicillin-Entdecker Alexander Fleming (1881-1955) und der deutsche Chemiker Otto Hahn (1879-1968). Aktive Mitglieder sind aktuell 28 Frauen und Männer.

Wurzeln in erster wissenschaftlichen Akademie der Welt

Die hauptsächlich vom Heiligen Stuhl finanzierte Einrichtung hat ihre Wurzeln in der ersten ausschließlich wissenschaftlichen Akademie der Welt, der 1603 in Rom gegründeten Accademia dei Lincei (Akademie der Luchse). Ein Mitglied war Galileo Galilei (1564-1642). Nach dem Tod ihres Gründers Federico Cesi 1630 löste sich die Akademie wieder auf und wurde von Pius IX. 1847 neu gegründet. Pius XI. erneuerte die Einrichtung 1936 und gab ihr den heutigen Namen. 

Päpstliche Akademie der Wissenschaften

Die 1936 von Papst Pius XI. unter dem Namen "Pontificia Academia Scientiarum" wieder ins Leben gerufene Akademie der Wissenschaften ist die Nachfolgerin älterer päpstlicher Gelehrtenakademien, deren erste bereits im Jahr 1603 gegründet wurde.

Die heutige Päpstliche Akademie der Wissenschaften arbeitet international und fächerübergreifend. Ihr gehören maximal 80 von den Akademiemitgliedern gewählte und vom Papst auf Lebenszeit ernannte Wissenschaftler von Weltrang an. Herkunft oder religiöses Bekenntnis spielen keine Rolle.

Päpstliche Akademie der Wissenschaften / © Romano Siciliani/Romano Siciliani (KNA)
Päpstliche Akademie der Wissenschaften / © Romano Siciliani/Romano Siciliani ( KNA )


 

Quelle:
KNA