Bei der feierlichen Osternacht im Petersdom hat Papst Franziskus an die Hoffnung der Auferstehung erinnert. Der 87-Jährige verlas die Predigt trotz derzeitiger gesundheitlicher Schwierigkeiten selbst. Die Vigil feierte er sitzend; auch die Gebete trug er im Sitzen und mit fester Stimme vor – ebenso die Predigt.
Zudem taufte er während des Gottesdienstes acht Erwachsene aus vier Ländern.
Andauernde Atemwegsinfektion
Am Karfreitag hatte der 87-Jährige seine Teilnahme am Kreuzweg beim Kolosseum in Rom wegen seiner angeschlagenen Gesundheit kurzfristig abgesagt. Seit mehr als einem Monat leidet er an einer Atemwegsinfektion.
Die Predigt des Papstes am Samstagabend handelte von den Frauen, die laut Bibel nach Jesu Tod zu dessen Grab gehen, das eigentlich von einem großen Stein verschlossen sein sollte. Als sie ankommen, stellen sie jedoch fest, dass der Stein zur Seite gerollt wurde – und Jesus auferstanden ist.
"Grabstein vor dem Herzen"
Franziskus schlug einen Bogen zur Gegenwart: "Manchmal haben wir das Gefühl, dass ein Grabstein vor den Eingang unseres Herzens gewälzt wurde, der das Leben erstickt, die Zuversicht auslöscht, uns im Grab der Ängste und der Bitterkeit einsperrt und uns den Weg zu Freude und Hoffnung versperrt." Dann müsse man auf Jesus blicken. "Nachdem er unsere Menschheit angenommen hatte, ist er in den Abgrund des Todes hinabgestiegen und hat ihn in der Kraft seines göttlichen Lebens durchquert, so dass er für einen jeden von uns einen unermesslichen Spalt des Lichts geöffnet hat." Aufgrund der Auferstehung Jesu könne "keine Erfahrung des Scheiterns und des Schmerzes, egal wie sehr sie uns verletzt, das letzte Wort über den Sinn und das Schicksal unseres Lebens haben, wenn wir uns von Jesus an die Hand nehmen lassen".
In der Osternacht gedenkt die Kirche der Auferstehung Jesu drei Tage nach seinem Tod am Kreuz. Im Petersdom feierten rund 6.000 Menschen den Gottesdienst mit. Am Altar zelebrierte der Priester Massimiliano Boiardi, Mitglied des päpstlichen Zeremonienamts.