Diakonie-Chef will Reform der Pflegeversicherung

"Eigenanteile steigen weiter"

Der Eigenanteil für Pflege ist in den vergangenen Jahren weiter gestiegen. Diakonie-Präsident Rüdiger Schuch warnt vor weiteren Verteuerungen. Er fordert stattdessen Entlastungen für Angehörige und mehr Geld aus der Pflegeversicherung.

Symbolbild Pflege / © Ground Picture (shutterstock)

Diakonie-Präsident Rüdiger Schuch hat vor steigenden Pflege-Eigenanteilen gewarnt und eine Reform verlangt. "Wenn die Bundesregierung nicht handelt, werden die Eigenanteile in den kommenden Jahren weiter steigen", sagte Schuch dem Redaktionsnetzwerk Deutschland.

Zu wenig Pflegefachkräfte

"Wir wollen eine grundlegende Reform: Angehörige sollten nur bis zu einem bestimmten Sockelbetrag an der Pflege beteiligt werden." Alle Kosten darüber hinaus trügen die Pflegeversicherung und der Staat mithilfe von Steuereinnahmen. Höhere Beiträge zur Pflegeversicherung könne man nicht ausschließen.

"Wir laufen bei der Pflege sehenden Auges in eine Katastrophe", so der Chef des Wohlfahrtsverbandes. "Wir haben zu wenig Pflegefachkräfte. Die Kosten in der Pflege explodieren. Und viele pflegebedürftige Menschen fühlen sich doppelt überfordert: mit der Pflege selbst und mit ihrer Finanzierung." Folgen des Fachkräftemangels verglich Schuch mit einer Schraube, "die sich immer weiter nach oben dreht, bis das System auseinanderbricht".

Diakonie Deutschland

Die Diakonie ist der soziale Dienst der evangelischen Kirchen. Sie versteht ihren Auftrag als gelebte Nächstenliebe und setzt sich für Menschen ein, die am Rande der Gesellschaft stehen, die auf Hilfe angewiesen oder benachteiligt sind. Neben dieser Hilfe versteht sie sich als Anwältin der Schwachen und benennt öffentlich die Ursachen von sozialer Not gegenüber Politik und Gesellschaft. Diese Aufgabe nimmt sie gemeinsam mit anderen Spitzenverbänden der freien Wohlfahrtspflege wahr.

Diakonie (Symbolbild) / © Tobias Arhelger (shutterstock)
Diakonie (Symbolbild) / © Tobias Arhelger ( shutterstock )
Quelle:
KNA