Wissenschaft und Fachwissen dürften nicht das Privileg einiger weniger bleiben, erklärte der Papst in einer Grußbotschaft an Mitarbeitende des päpstlichen Kinderkrankenhauses Bambino Gesu in Rom. Er empfing die Fachkräfte sowie Patienten und Eltern am Samstag im Vatikan. Da der 87-Jährige immer noch eine Grippe hat, verlas ein Kurienbeamter den vorbereiteten Text.
Der Papst rief die anwesenden Mediziner und das Pflegepersonal auf, sich besonders um die Schwächsten zu kümmern. Wichtig seien im Krankenhaus Freundlichkeit und Zärtlichkeit. "Es gibt keine Pflege ohne Beziehung, Nähe und Zärtlichkeit, und zwar auf allen Ebenen", so Franziskus.
Immer wieder Umarmungen
Nach den Grußworten wurde der Papst in seinem Rollstuhl durch die Reihen gefahren. In der Nähe der Bühne saßen Kinder und ihre Eltern, die im Bambino Gesu behandelt werden. Darunter waren auch Mädchen und Jungen aus der Ukraine und dem Gazastreifen.
Immer wieder umarmten kleine Patienten das Kirchenoberhaupt. Franziskus nahm sich trotz seiner Erkrankung viel Zeit für die Begegnung mit den Menschen in der gut gefüllten Audienzhalle.
Klinik mit sechs Standorten
Das päpstliche Kinderkrankenhaus wurde 1869 von der Familie Salviati in Rom gegründet. 1924 - also vor hundert Jahren - schenkte die Familie die Klinik dem Heiligen Stuhl. Heute zählt sie zu den größten akademischen Forschungs- und Kinderpflegezentren in Europa.
An sechs Standorten werden laut Klinik-Angaben jährlich etwa 95.000 Notaufnahmen, 30.000 Einweisungen, mehr als 32.000 chirurgische und interventionelle Eingriffe und 2,5 Millionen ambulante Leistungen durchgeführt. Zu den Klinikbereichen zählen zum Beispiel Organtransplantationen und die Behandlung von Krebserkrankungen. Das rankenhaus realisiert jährlich etwa tausend Forschungsprojekte und klinische Studien.