Der Zoo-Geschäftsführer Markus Wallpott kann es kaum erwarten, dass am Samstag die vielen helfenden Hände aus Pulheim bei Köln anreisen.
Zwei Fluten hat der Tierpark Eifel-Zoo im Prümer Land in den vergangenen Jahren überstanden; bei den Wiederaufbauarbeiten waren auch stets die Pfadfinder aus Pulheim dabei. Jetzt widmet die dortige Katholische Jugend auch die 72-Stunden-Aktion dem Zoo. Sie sägen und bauen Schilder für einen Rundweg, basteln Insektenhotels und wollen Zäune reparieren, zum Beispiel beim Dromedar-Gehege.
Deutschlandweit engagieren sich seit Donnerstagnachmittag bis zum Sonntag rund 145.000 Teilnehmer in 2.700 Gruppen an der großen Sozialaktion des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ). Sie reicht von Harrislee bei Flensburg im Norden bis Garmisch-Partenkirchen im Süden. Knapp 40 Gruppen sind zudem international im Einsatz, zum Beispiel in Rumänien, im Senegal oder auf den Philippinen. In Pulheim bei Köln machen dieses Wochenende rund 100 junge Menschen mit.
Durch schlechtes Wetter muss umgeplant werden
"Da ist Manpower dahinter", sagt Wallpott, der sich vor allem freut, die vielen bekannten Gesichter der Kinder und Jugendlichen wiederzusehen. Am Freitag bereiten diese im Pulheimer Pfarrheim die Arbeiten für den Zoo vor. Wegen des regnerischen Wetters musste Julia Eisele, örtliche BDKJ-Vorständin, mit ihrem Team in den letzten Tagen noch einiges umorganisieren: Statt draußen wird nun drinnen im Pfarrsaal gebastelt und gepflanzt - nur die Sägearbeiten und das Löten finden noch im Hof unter einem Zelt statt.
"Ich hoffe, dass es am Samstag trocken bleibt. Aber so oder so bin ich zuversichtlich, dass wir schaffen, was wir uns vorgenommen haben", sagt Eisele. Die 26-jährige Studentin ist seit Karneval im Februar mit der Organisation der 72-Stunden-Aktion beschäftigt. In den vergangenen Wochen war sie jeden zweiten Abend im Pfarrheim. Dort sitzen nun am Freitag Kinder und Jugendliche an den Tischen - die achtjährige Mona baut gerade ein Insektenhotel aus einer Konservendose, Altpapier und Holz. "Ich wollte was Gutes für die Bienen tun, weil sie immer weniger werden", erklärt sie.
Deutlich mehr Anmeldungen
Am Nebentisch werden Blumentöpfe angemalt, eine andere Gruppe von Jugendlichen bereitet ein Quiz vor, dass die Zoo-Besucher künftig bei ihrem Rundgang begleiten soll, wieder andere Kinder basteln aus Erde und Samen kleine Seedbombs, in der Küche wird währenddessen fleißig geschnippelt für die vegetarische Bolognese, die es mittags geben soll. Julia Eisele freut sich, dass bislang alles funktioniert und die Kinder Spaß haben. Sie hatte mit rund 70 Kindern gerechnet, die sich anmelden - nun sind es deutlich mehr geworden: Von den Pfadfindern, den Messdienern und dem Chor sind zahlreiche Kinder und Jugendliche dabei.
Die bundesweite 72-Stunden-Aktion findet dieses Jahr bereits zum dritten Mal statt und steht unter dem Motto "Uns schickt der Himmel". Das Ziel der Aktion ist es, die Welt ein Stückchen besser zu machen, heißt es vom BDKJ. Lisa Paus (Grüne), Bundesfamilienministerin und Schirmpatin der Aktion, erklärte im Vorfeld: "Jedes einzelne Projekt trägt dazu bei, den Zusammenhalt zu stärken." Schirmherr Bischof Georg Bätzing wünschte den Engagierten ebenfalls viel Erfolg, Spaß und dass sie ihre Projekte vor allem gut behütet zu Ende bringen können.
Gottesdienst zum Abschluss
In Pulheim wird am Sonntag zum Abschluss ein Gottesdienst gefeiert, danach kommen noch einmal alle zusammen und feiern das Ende der Aktion mit Spielen und Hüpfburg. BDKJ-Vorständin Julia Eisele freut sich, dass sie dann wieder mehr Zeit hat - "aber es ist auch schade, dass es dann schon vorbei ist".