Die Schweizergarde hat 34 neue Mitglieder. Am Montagabend wurden die jungen Männer im Damasus-Hof des Vatikans feierlich vereidigt. Damit ist die päpstliche Leibwache auf ihrem Soll von 135 Männern. Vor dem Substituten des Staatssekretariats als Vertreter des Papstes, Erzbischof Edgar Pena Parra, erklärten sie sich bereit, falls nötig ihr "Leben hinzugeben" für den Schutz des Kirchenoberhaupts.
Anwesend waren hochrangige Vertreter aus Schweizer Kirche und Politik, unter ihnen Bundespräsidentin Viola Amherd. Die Schweizer Bischofskonferenz vertrat ihr Vorsitzender, Bischof Felix Gmür.
Schwüre in drei Sprachen
Von den 34 neuen Gardisten stammen 16 aus der Deutschschweiz, genauso viele aus dem französischen Teil und zwei aus dem italienischen. Ihren Schwur leisteten sie in ihrer jeweiligen Muttersprache. Nach der Vereidigung folgt ein mindestens 26 Monate langer Dienst in der Truppe, die für die Sicherheit von Kirchenoberhaupt und Vatikan zuständig ist. Für diesen Zeitraum sind die Gardisten Bürger des Vatikans.
Die Vereidigung findet jährlich am 6. Mai statt. Dies geschieht in Erinnerung an 147 Schweizergardisten, die an diesem Tag im Jahr 1527 bei der Plünderung Roms durch deutsche und spanische Söldner getötet wurden. Die restlichen Gardisten hatten den damaligen Papst Clemens VII. in die Engelsburg in Sicherheit gebracht.
Papst lobt gute Atmosphäre
Am Abend vor der Vereidigung legten die Gardisten einen Kranz im Gedenken an die vor knapp 500 Jahren gefallenen Kameraden nieder. Am Montagmorgen feierten sie mit Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin eine Messe im Petersdom und trafen am Vormittag Papst Franziskus im Vatikan. Das Kirchenoberhaupt dankte den Gardisten für ihren Dienst und lobte die positive und respektvolle Atmosphäre in der Kaserne.
Insgesamt 135 Männer dienen in der Schweizergarde. Um die von Papst Franziskus 2018 aufgestockte Truppe angemessen unterzubringen, wird derzeit ein Kasernen-Neubau ab 2026 geplant. Ob nach dessen Fertigstellung auch Frauen in die päpstliche Schutztruppe eintreten dürfen, ist ungewiss. Diese Entscheidung liegt beim Papst.