Er tue dies nicht freiwillig, sondern auf direkte Anordnung seines Erzbischofs, teilte der betroffene Geistliche Francisco Delgado auf der Online-Plattform X (Dienstag) mit. Delgado lebt im US-Bundesstaat Virginia, gehört aber kirchenrechtlich dem Erzbistum Toledo in Zentralspanien an.
Schlagzeilen und Empörung
In den vergangenen Monaten hatte der konservativ-traditionalistische Kirchenmann mit mehreren Beiträgen in den sozialen Netzwerken für Schlagzeilen und Empörung gesorgt. Besondere Aufmerksamkeit erregte ein Youtube-Video vom Februar, in dem er gemeinsam mit anderen Priestern bekannte, regelmäßig für einen baldigen Tod des reformfreudigen Papstes Franziskus zu beten.
Nach einem Rüffel durch das Erzbistum Toledo legten Delgado und seine Mitstreiter eine vorübergehende Youtube-Pause ein. Ende April nahm die Gruppe ihre Aktivitäten wieder auf und veröffentlichte neue Videos - mit Delgados Beteiligung.
Offizielle kirchliche Intervention
Nun folgte die offizielle kirchliche Intervention, offenbar auf Betreiben des Vatikans. Wie die gewöhnlich gut informierte Europa-Korrespondentin Elisabetta Pique in der argentinischen Zeitung "La Nacion" berichtete, sah man sich in Rom veranlasst, Delgado zu stoppen.
Demnach sind nicht die öffentlichen Gebete gegen Franziskus der Grund. Vielmehr wird dem Priester vorgeworfen, ein Opfer von kirchlichem Missbrauch in Kurzmitteilungen auf X beleidigt und diffamiert zu haben.
Delgado will sich gegen eine Verleumdung zur Wehr setzten
In seinem vorläufig letzten Posting äußerte sich der Beschuldigte nicht direkt zu den Vorwürfen. Stattdessen schrieb er: "Mir bleibt nichts anderes übrig, als mich gegen eine Verleumdung zur Wehr zu
setzen, über die ich hoffentlich eines Tages Einzelheiten preisgeben kann."
Trotz allem wolle er an seinem Ziel festhalten, der Kirche und dem Papst treu zu dienen, versicherte Delgado. Er hoffe auf eine Bekehrung derjenigen, "die der Kirche von außen und von innen
schaden".