Nur 5 Prozent der jugendlichen Österreicher gaben "vertrauen sehr" an. Das war die Antwort auf die Frage, wie viel Vertrauen sie in Religionsgemeinschaften haben. 25 Prozent gaben "ziemlich" an, so die Presseagentur Kathpress. 37 Prozent der Befragten vertrauen Religionsvertretern wenig und 33 Prozent gar nicht.
Die Ergebnisse stammen aus der der sogenannten Ö3 Jugendstudie 2024. Für die Untersuchung wurden rund 30.000 junge Menschen zwischen 16 und 25 Jahren zu ihrem Lebensgefühl befragt.
Ein ähnliches Bild zeichnet die Erhebung beim Vertrauen in Politik und Medien. Besser schneiden Hilfsorganisationen ab. 23 Prozent erklärten, diesen sehr zu vertrauen, der Polizei 22 Prozent und der Wissenschaft 44 Prozent.
Immerhin: Den offenen Satz "Zu meinem Lifestyle und Alltagsleben gehört/gehören..." beantworteten 59 Prozent mit "religiöse Feste feiern" und 24 Prozent mit "in den Gottesdienst gehen".
Mehr Individualismus
Die Ö3-Jugendstudie 2024 "Inside GenZ" zeige, dass sich der Trend aus 2023 fortsetze, heißt es in der Pressemitteilung der Studie. "Die 16- bis 25-Jährigen bauen ihre eigene Welt - und zwar ganz individuell."
Nach Jahren multipler Krisenerfahrungen, Unsicherheiten, mangelnder Planbarkeit von Bildungs- und Arbeitskarrieren, des Alltags und generell des Lebens denke die Generation Z sehr pragmatisch und bedürfnisorientiert, so das Fazit der Autoren.
Sicherheit und Klarheit stehen für das eigene Leben weit vorn
Folglich bestimme auch der "Traum von einer besseren Welt" nicht das alltägliche Handeln. Dieser Fokus aufs eigene Leben sei aber nicht reiner Egoismus, sondern resultiere aus der Erkenntnis des eigenen Wertes und der eigenen Werte.
"Eine durchaus selbstbewusste Generation geht einfach ihren eigenen Weg, abseits von vielen Erwartungshaltungen", heißt es weiter. Weniger denn je dominiere bei der jungen Generation "Schwarz-Weiß-Denken" oder "Entweder-oder", sondern eine pragmatisch zusammengestellte individuelle Vielfalt von Meinungen, Handlungen und Möglichkeiten.
Die Ö3-Jugendstudie wird vom Sozialforschungsinstitut "Foresight" wissenschaftlich begleitet und ausgewertet. Datengrundlage ist den Angaben zufolge eine Online-Befragung zwischen Mitte April und Mitte Mai.